Religion oder Orientierung, Korrektur für unser aller Leben?
Alle Gottesdienstbesucher zufrieden?
Warum Gott das nicht reicht.
Sonntagmorgen. Das Haus ist voll, die Musik ergreifend.
Die Band oder der Organist haben sich hervorragend vorbereitet. Der Pastor auch. Seine Predigt hat Humor und die Moderation führt die Besucher gekonnt durch ihren Sonntagmorgen. Unterm Strich: Die Leute sind zufrieden, es war ein perfekter Gottesdienst.
Wirklich? Oder anders gefragt:
Sind ansprechende Musik, Predigt und Moderation die wichtigsten Kennzeichen eines Gottesdienstes, der Gott gefällt?
Ein überraschender Gottesdienstablauf
Gott weist schon zur Zeit seines Propheten Jesajas darauf hin, dass diese Elemente für sich genommen nicht alles sind.
Frei nach Jesaja 1,11 sagt er: „Was wollt ihr mit den vielen Liedern?, spricht der Herr. Ich bin eure witzigen Moderationen satt und habe keinen Gefallen mehr an tollen Orgelvorspielen, euren Gitarren und Powerpointpräsentationen!“
Anders gesagt: Alles, was uns in einem Gottesdienst auf Gott ausrichten soll, kann uns auch davon ablenken, was er wirklich will.
All diese guten Dinge können Ersatzhandlungen für den Glauben werden, wie Gott ihn sich wünscht.
Wie sieht der aber dann aus? Wirklicher Glaube und Gottesdienst fängt für Gott da an, wo ich mit Blick auf Gott etwas für die Menschen um mich herum bewege.
Denn nachdem Gott klar gemacht hat, was ihm nicht gefällt, beschreibt er einige Verse später, wie Gottesdienst nach seinem Willen aussieht: „Lernt Gutes tun, trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache!“ Jesaja 1,17
Das ist konkret. Das ist ein Gottesdienst, wie man ihn sonst nicht kennt. Kein religiöses Gefühl oder Getue. Sondern Liebe.
Ein religiöses Leben führen viele Menschen. Und doch hat Gott keinen Gefallen daran. Weil ich solch ein Leben auch führen kann, wenn ich voll auf mich ausgerichtet bin. Wirklicher Gottesdienst, biblischer Glaube ist auf die Menschen um mich herum gerichtet.
Auf ihr Wohlergehen. Auf ein gerechtes Leben für sie.
Wie gut die Musik letztlich ist, wie humorvoll die Predigt und wie gekonnt die Moderation – das muss Nebensache sein. Vielmehr kommt es darauf an, dass die Lieder mich dazu bringen, Gott und meinen Nächsten in den Blick zu bekommen.
Die Predigt muss mich aufrufen, diese Welt zu einem besseren Platz für meine Mitmenschen zu machen. Und die Moderation muss mir vor Augen malen, dass der eigentliche Gottesdienst am Montag beginnt.
Das kann mit hervorragender Musik und Predigt umso leichter geschehen. Aber nur mit diesem Fokus weg von mir erreicht christlicher Gottesdienst sein Ziel – und ist nach Gottes Geschmack.