Frage:
Wie ist zu erklären,dass...?
Gelassener
2010-10-25 13:03:47 UTC
die religiöse bzw.atheistische Erziehung im Kindesalter nicht auf fruchtbaren Boden fällt und Menschen noch als Kind,Jugendliche oder gar im reiferen Alter sich weltanschaulich genau entgegengesetzt orientieren?
Fünfzehn antworten:
vv v
2010-10-26 10:23:35 UTC
....vielleicht ein Zeichen dafuer, das die hier oft gesponnenen "Indoktrinationstheorien" wohl doch nicht DAS sind, als was sie dann hier immer wieder "gerne" praesentiert werden?...;-))



....also aus meiner Sicht hat es wohl viel damit zu tun, was Kinder tagtaeglich erleben / beobachten koennen, also ihr realer Alltag innerhalb und auch ausserhalb der Familie.....fehlen dann die Parallelen zu dem, was taeglich erlebt wird und dem, was theoretisch gelehrt wird, dann wird es wohl extrem schwer fallen, fruchtbaren Boden zu finden.......

.....habe hier vor kurzem einmal nachgefragt, ob es z.B. fuer die hier oft als Ideal angepriesene "religionsfreie" Erziehung so etwas wie reale / prominente Beispiele gibt, also jemand von dem ausgesagt werden koennte "siehste was aus unseren Kinder fuer erfolgreiche Freigeister werden koennen, wenn wir ihnen die "Hirngespinste der Spiritualitaet" vorenthalten".....allerdings konnte nicht einer mit einem realen Beispiel aufwarten, das dies in Realitaet bestaetigen wuerde. Nicht einer der heutigen grossen Streiter fuer Atheismus oder gar Antitheismus ist anscheinend "religionsfrei" aufgewachsen.....wie ist das zu erklaeren?



...also ich bin in einem erzkatholischen Umkreis aufgewachsen, habe zwar sehr frueh schon ein eigenes Verstaendnis der Spiritualitaet aufgebaut, jedoch aufgrund der krassen Widersprueche zwischen Realitaet und dem als heuchlerisch empfundenen Religionsbild meine Religion in etwa genauso abgelehnt wie der Rest meines Umfeldes.....Agnostizismus / Areligioesitaet schien die Antwort zu sein fuer viele viele Jahre....erst wesentlich spaeter fand ich so etwas wie ein gesundes Verhaeltnis, das sich weder von Religionsablehnung noch von institutionellen Religionen beeinflussen liess, sondern sich auf eine intensive Auseinandersetzung mit dem Erlebten / mit Realitaet bezog und intime Beziehung zuliess.....

.........fuer mich ist heute das Hauptaugenmerk in der Erziehung meiner Kinder weder eine atheistische noch eine religioese Erziehung, sondern eine liebevolle Erziehung.

....es ist fuer mich wesentlich wichtiger, das sie ihr Leben, ihre Gefuehle verstehen praktisch anwenden und liebevolle Beziehungen nicht nur gepredigt bekommen sondern erleben, als das sie irgendwo gelehrt bekommen, wie sie zu Theismus bzw. Atheismus zu stehen haben.....

.....ich kann ihnen nur gesunde Optionen offerieren und vor allem vorleben.....waehlen muss am Ende jeder selbst....
Axel
2010-10-25 20:30:26 UTC
Weil viele Eltern ihre Erziehung mit Methoden verbinden, die den Kindern mächtig auf den Geist gehen. Je mehr Liebe aber in der Familie vorhanden ist, um so loyaler sind auch die Kinder ihren Eltern gegenüber. Doch es gibt überall Ausnahmen , Rebellen und die normale Selbständigkeitsfindung in der sogenannten Pubertät. Das haben wir doch alle hinter uns.

Es gibt jedoch auch Religionsformen, in denen nur eine Minderheit der Kinder/Jugendlichen/Ewachsenen vom Glauben abfällt, weil sie sich wohlfühlen in der Kirche und gern dabei bleiben.
erhardgr
2010-10-26 12:00:12 UTC
Dankenswerterweise hast du "in sympathischer Gelassenheit" vorausgesetzt, dass es Neuorientierungen in beiden Richtungen geben kann (was die Überzahl der bisherigen Antwortenden nicht gemerkt zu haben scheint ...). Bei mir war es gewissermaßen umgekehrt zu dir. Ich bin in einer gänzlich von den Nazis geprägten Umwelt aufgewachsen, erst 1949 (immerhin mit fast 14 Jahren) mit meiner Mutter in die (evangelische) Kirche eingetreten, habe das aber erst auf dem Weg zum Abitur realisiert, was das bedeutet, und dann Theologie studiert. Dabei bin ich bis heute geblieben, auch wenn ich ein paar Mal meine theologischen Grundgedanken ein wenig revidiert habe.

Aber ich will das alles nicht so sehr betonen. Immerhin war ich noch ein sehr junger Mensch, als dies alles geschah, und jetzt werde ich 75.

Die Frage, die du vorbringst, hat mich aber auch abgesehen von meiner Subjektivität oft beschäftigt. Ich kann sie nur so beantworten, dass ich auf die Glaubwürdigkeit der irdischen Vertreter des Glaubens bzw. des Atheismus hinweise, denen jemand (in biografischer "Zufälligkeit") begegnet ist. Wichtiger als das Nachgrübeln über Umstände und Gründe im einzelnen wäre mir aber der entschiedene Schritt hin zu einem (mit Martin Buber gesprochen) "gläubigen Humanismus", für den ich Jesus von Nazareth als den alles überstrahlenden Initiator ansehe, dem nachzufolgen auch ohne religiöse Garnierungen das Leben, das wir auf Erden zu leben haben, ausfüllen kann.
anonymous
2010-10-25 22:44:42 UTC
Eine "atheistische Erziehung" existiert nicht. Atheismus ist kein Glaube, sondern definiert sich eben durch die Abwesenheit von jeglichem Glaube. Meine Eltern sind beide Atheisten/Agnostiker und ich kann mich an keine Gelegenheit erinnern, in der sie mir versucht hätten, einzuschärfen, bloss nie an einen Gott zu glauben. Es war einfach nie ein grosses Thema bei uns. Natürlich haben sie auch ab und zu Witze über Gläubige oder Religionen gerissen und mir ihre Einstellungen dann erklärt, wenn ich nachgefragt habe. Ich hatte aber nie das Gefühl, indoktriniert zu werden. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir jemand ein Dogma eintrichtern will, für welches er/sie keine gute und logisch nachvollziehbare Argumentation parat gehabt hätte. Mein Vater versteht beispielsweise viel von Naturwissenschaften. Er hat mir demnach die Dinge dieser Welt eben nicht nach religiöser Manier, sondern wissenschaftlich korrekt (und natürlich etwas vereinfacht) erklärt. Angeblich sei ich immer ein extrem wissensdurstiges Kind gewesen. Und trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass mich meine Eltern einfach mit irgendwelchen abgelutschten Antworten abgespiesen hätten (was bei stark Gläubigen eben sehr schnell passiert).

Bei religiösen Menschen müssen wir unterscheiden zwischen den liberalen Gläubigen (~Landeskirche) und den Fundamentalisten (Freikirchen, Sekten etc.).

Bei liberalen Gläubigen werden den Kindern zwar Grundwerte der elterlichen Religion nahegebracht, es wird ihnen aber stets eine Wahl gelassen. Gerade diese ist extrem wichtig, um sich später selbständig und kritisch mit gewissen Themenbereichen auseinandersetzen und sich eine eigene Meinung bilden zu können. Deshalb bleiben auch sehr viele liberale Gläubige bei ihrem Glauben. Sie empfinden diesen nicht als Last oder Hindernis in ihrem Alltag. Heilige Bücher wie die Bibel oder der Koran gelten nicht als absolute und wortwörtliche Wahrheit, sondern eher als philosophische Schrift, in der es darum geht, zwischen den Zeilen zu lesen und sie zu interpretieren.

Ganz anders sieht das Bild bei Radikalen wie Freikirchlern und Sektierern aus. Sie lassen ihrem Nachwuchs in aller Regel eben KEINE Wahl und keinen eigenen Spielraum. Für sie geht es nicht darum, sich eine eigene, kritische Meinung zu bilden, sondern, dass die Kinder die elterlichen Meinungen eins zu eins übernehmen. Die Bibel oder der Koran gelten nicht bloss als Sammlungen von Ideen, sondern als in Stein gemeisselte Gesetze, die den Alltag bestimmen müssen. Ein typischer Freikirchler verzichtet lieber auf typisch humanistische Werte wie Menschlichkeit und Vernunft, als ein biblisches Gesetz nicht zu befolgen. Möge dieses auch noch so widersprüchlich, vorgestrig und daneben sein. Um die eigene, heilige Schrift, als auch um den eigenen Gott werden schon richtige Führerkulte entwickelt. Und tatsächlich hat religiöser Fundamentalismus durchaus etwas Faschistoides an sich. Er entsteht aus den selben, gesellschaftlichen Problemen heraus (schlechte Bildung, Frustration über die Welt, suche nach Sündenböcken (Andersgläubige)) und er baut auch auf den selben Prinzipien auf. Kein Widerspruch. Disziplin. Der Führer/die Bibel hat immer Recht. Wenn nötig muss man für ein höheres Ziel eben auch über Leichen gehen. In der Masse sind wir stark. Unsere Ideologie ist die einzig wahre. Unsere Ideologie sollte die Weltherrschaft erlangen. Und so weiter und so fort.

Durch diese religiös-faschistoide Haltung entsteht natürlich ein immenser Druck bei den Kindern solcher Familien. Auch wenn sie das nicht offen zugeben, innerlich leiden viele von ihnen sehr stark. Eine eigene Meinungsäusserung, geschweige denn eine eigene Meinungsbildung ist für sie unmöglich. Dadurch enstehen zwei typische Grundverhaltensmuster. Es gibt die einen Jugendlichen, die sich dagegen wehren und dagegen protestieren. Natürlich ist die System Kritik dabei ein langer Prozess. Anfangs geht es ihnen wahrscheinlich mehr um die persönlichen Freiheiten. Später aber auch durchaus um die Sache selbst. Sie erkennen dann plötzlich den Irrsinn der Dogmen, die man ihnen jahrelang eingetrichtert hat. Sich so aufzulehnen ist allerdings sehr gefährlich und führt für den Jugendlichen zu grossen Problemen. Im Islam kennen wir das ja z.B. von den Ehrenmorden. Die fundamentalistischen Christen gehen mit Andersgläubigen Kindern allerdings keineswegs zimperlicher um. Sie werden gegenüber ihren Geschwistern offen diskriminiert, manche Eltern entziehen ihren Kindern das Erbe, homosexuelle Jugendliche werden aus dem Haus gejagt und müssen fortan bei Kameraden wohnen (einem guten Freund so geschehen) - kam alles schon vor! Diese Jugendlichen werden sich in ihrem Erwachsenenleben sehr stark mit philosophischen Schriften auseinandersetzen. Und die meisten von ihnen werden schliesslich Atheist oder Agnostiker sein. Ein gutes Beispiel ist der Amerikaner Matt Dillahunty, der in einer christlichen Sekte aufgewachsen ist, von seinen Eltern zu einem Theologiestudium gezwungen wurde, dieses schliesslich abgebrochen hat und heute Moderator der Fernsehshow "The Atheist Experience" und einer der berühmtesten Atheisten der USA ist.

Gleichzeitig gibt es aber noch die andere Gruppe Kinder. Sie entscheiden sich in ihrer frühen Jugend, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Sie sagen sich: "so lange ich pariere und alles so sehe, wie meine Eltern und unsere Freikirche es uns vorschreibt, wird es mir gut gehen:" Ich kann diese Entscheidung durchaus verstehen. Denn schliesslich ist es wirklich ein grosser Druck, der auf ihnen lastet. Gleichzeitig ist es aber auch sehr schade, denn die allermeisten von ihnen werden später genauso radikal sein, wie ihre Eltern. Sie haben nämlich in ihrer Jugend dann genau das gelernt, was die Freikirchen ja auch predigen: Glauben, ohne zu Hinterfragen.

Was Kinder und Jugendliche mit atheistischen Eltern angeht, denke ich, dass die allermeisten von ihnen bei den Einstellungen ihrer Eltern bleiben werden. Und zwar ganz einfach aus dem Grund, dass atheistische Eltern ihren Kindern grundsätzlich eine Wahl- und Entfaltungsfreiheit zugestehen. Diese wird (zum Glück) auch von sehr vielen genutzt. Trotzdem merkt ein gut gebildeter Jugendlicher früher oder später halt einfach, dass die Wissenschaft und die eigene Vernunft auf eine Art argumentieren, die religiöse pseudo-Argumentationen wie naiven Kinderkram aussehen lassen.



@ Braller:

Vielen Dank. Ich fand deine Antwort ebenfalls sehr spannend. First-Hand-experience quasi ;-)



@ jay-c:

Ich finde deine Antwort interessant, in einem Punkt muss ich dich allerdings ganz klar korrigieren: Wenn du glaubst, Schöpfungslehre und Evolutionstheorie in den selben Topf werfen zu können, mangelt es dir an einem grundlegenden Wissen darum, was wissenschaftlich als "Theorie" bezeichnet wird. Eine WISSENSCHAFTLICHE Theorie hat nichts mit dem Wort "Theorie" zu tun, das wir im Alltag benutzen. Das wäre dann eher das wissenschaftliche Wort "These". Eine naturwissenschaftliche Theorie hat nichts mit einem Glauben zu tun. Sondern es ist ein Modell, das die Wirklichkeit so exakt wie nur möglich abbilden soll, auf unzähligen Beweisen beruht und ausserdem nur genau so lange wissenschaftlich akzeptiert wird, bis es nicht falsifiziert werden konnte. Genau das passierte bei der Evolutionstheorie seit nun über 150 Jahren (so lange gibt es sie schon) nicht. Die Gravitationstheorie von Newton nennt sich ja auch "nur" Theorie. Trotzdem würdest du ja kaum behaupten, dass reife Äpfel, die sich von Bäumen lösen, in den Himmel hinauf sausen, oder?
Braller
2010-10-25 20:55:43 UTC
Ich wurde sehr religiös erzogen, kann aber trotzdem nur für mich und mein Leben sprechen. Bei mir ist die religiöse Erziehung (Mutter, Kindergarten, Schule) zunächst ja auf fruchtbaren Boden gefallen, denn ich habe nie an einen gott gezweifelt; er war für mich sozusagen omnipräsent. Im laufe der Jahre kamen mir zunächst erste Zweifel an der naiven Genesis, der Arche Noah und den kindischen Erzählungen in der Bibel, die so gar nicht zu dem passten, was ich alltäglich beobachten konnte. Zudem war und bin ich naturwissenschaftlich sehr interessiert, und behaupte von mir ein tief greifendes Verständnis für die naturwissenschaflichen Zusammenhänge zu haben. Mit der Zeit kam ich zu der Erkenntnis, dass ein Glaube an gott nur durch das Verdrängen unendlich vieler Widersprüche aufrecht zu halten ist. Ich war es Leid, ständig mein Hirn verrenken zu müssen, nur um für die Erklärung der Welt naturalistische Fakten ignorieren zu können um diese dann durch einen an den Haaren herbeigezogenen Supranaturalismus zu ersetzen. Soweit, dass ich an eine paradoxe Sintflut glauben muss, welche die C-12 Isotope beeinflusst hat, Stalagnate im Eiltempo wachsen ließ und die Kontinentaldrift beschleunigt hat oder ich diese Fakten leugnen muss, wollte es mein

Verstand nicht kommen lassen. Im übrigen haben meine Frau (Agnostikerin) und ich unsere Kinder nicht "dogmatisch-atheistisch" erzogen, sondern einfach nur nicht religiös geimpft. Deshalb ist ihnen Religion und Glaube sowas von egal, dass sie sich noch nicht einmal dessen bewusst sind, dass sie der Schublade nach "Atheisten" sind...

@Yakito:

Brilliante Analyse. Der lange Text flog beim lesen nur so dahin. Da macht das Lesen der Antworten spass.

DH von mir. (für mich: BA)
Biggi
2010-10-26 07:28:08 UTC
ich denke eher es ist eine Frage wie diese Erziehung abläuft. Wenn ich als Kind immer geschlagen werde, weil ich nicht Amen sage, oder zu wenig bete, mich in der Kirche nicht regelkonform verhalte etc. Dann entwickele ich irgendwann einen Hass auf die Religion und orientier mich hin zu anderen Formen wie z.B. dem Atheismus
Morgana und LOKI
2010-10-26 07:20:29 UTC
Das sehe ich so :

@Wasch Echt hat recht, es wird ein Kind, auch eines das "religions"-FREI im Elternhaus aufwachsen darf von allen Seiten massivst missioniert. Von allen Seiten prasselt "Religiöser" Aberglaube auf das Kind ein, im Fernsehen, in der Schule, ja selbst die eigene "religions" - befangene Verwandschaft versucht des Öfteren sogar absichtlich, dem "religions" - freien Kind einen "Gott" aufzuschwatzen.

Es liegt also an den Eltern, ihr Kind zu eigenständigem Denken und zu Selbstvertrauen zu erziehen und die Persönlichkeit des Kindes zu stärken und zu fördern. Denn wer SELBSTVERTRAUEN hat, der braucht kein "Gott" - Vertrauen !

Und es liegt eine Gefahr darin, zu Hause NICHT über die absonderlichen Einbildungen und Einflüsterungen der Aussenwelt über "Gott" - Gespenster usw. zu reden, nämlich die Gefahr das das eigene schutzbefohlene Kind von Anderen ohne das es die Erziehungsberechtigten merken in einen "Glauben" hineingflüstert wird.

In meiner Familie kam das Thema "Religionen" immer wieder mal auf und es wurde in kindgerechter Weise darüber gesprochen um die Kinder davor zu beschützen, mit Erfolg.



Und bei Kindern, die in einem "religiösen" Umfeld aufwachsen und die von den eigenen Eltern da hineinerzogen werden und die eines Tages dennoch daraus erwachen handelt es sich um diejenigen, deren Verstand noch in der Lage ist, die Absurdität jeglicher "Gottes" - Märchen als das zu erkennen was sie sind : Absurd !

Siehe Braller, mich selbst und viele Andere.

"Religion" ist kein Schicksal,

"Religion" ist heilbar !
krummelas
2010-10-28 08:36:50 UTC
ich kann erhardgr. zustimmen, daß die akzeptabelste Alternative zu jedweder religiösen Religion der Humanismus ist. Was er mit gläubig meint, kan man nur ahnen, wohl daß er damit einen christlich untermalten oder sinnentsprechenden Humanismus meint. Umgekehr wäre ja ein zutiefst humanistisches Christentum zu begrüßen. Die Abgründe des real existierenden Christentums, vor allem bis 1950, sprechen leider eine etwas andere Sprache.

Insofern der Atheismus nicht mit der Praxis des Kommunismus und anderer Lehren verwechselt wird, kann eine Synthese von christlichen und humanistischen Ideale, die sich mit den wichtigsten Bedürfnissen und Problemen der Menschheit und der Erde aktiv befaßt, wegweisend und hilfreich für eine bessere Gesllschaftsform sein .Jedenfalls weitaus hilfreicher, als jede theoretisch-salbungsvolle und eitle Beweihräücherung und "Selbstbefriedigung" noch so hehrer ("heiliger") Lehrmeinungen.

Yakito : mustergültig !
absolutchrist
2010-10-26 17:40:16 UTC
meine eltern haben mich nicht religiös erzogen - aber auch nicht atheistisch - es war ausgewogen - von allem etwas.



als kind liebte ich die kirche - als jugendlicher und junger erwachsener faszinerte mich satan und ich machte alles mit in richtunfg satanismus und mit 26 jahren wurde ich christ und bin es bis heute geblieben.



nächstes jahr werde ich 50 und ja das bild ist ganz aktuell - es ist kein fake - es gibt auch alte menschen die jung geblieben sind.



das einzige was mein vater tat - war das er mich jeden tag aufs brutalste verprügelte - alles im namen marias und er mich 2008 verstieß weil ich an jesus glaube - habe seine einstellung irgendwie nie verstanden.



kenne soviele menschen die ihr kinder in eine bestimmte richtung erzogen haben - aber am ende kam dennoch was anderes heraus.



ein ehemalöiger nachbar erzog seine kinder atheistisch und der älteste ist heute ein pfarrer.



so kann das gehen - niemand kann sagen - ob seine erziehung früchte trägt - aber jeder kann für sich anfangen sich selber neu zu erziehen wenn er merkt das sein weg in eine sackgasse führt.
Jay-c
2010-10-26 13:19:43 UTC
ääh, ok ich spreche jetz mal aus meiner sicht, weill ich bin selber erst 15 jahre und JA ein kind kann sich auch für religion interessieren. meine eltern haben mich nie so wirklich damit konfrontiert, sie haben mir gesagt warum sie glauben dass es einen gott gibt, haben mich auch regelmäßig in die kirche geschleppt, ab und zu ein tischgebet gesprochen, mir aber gesagt, dass es meine eigene sache und einstellung ist woran ich glaube. dadurch dass es so frei in meiner familie ablief, habe ich mich mit verschiedenen weltanschauungen beschäftigt und das was für mich am logischsten, glaubhaftesten und am überzeugensten klang, das habe ich auch für mich angenommen. und damit auch den glauben meiner eltern. heute bin ich diejenige, die meine eltern damit konfrontiert mal auf hochzeiten z. b. sich ein bisschen mit dem saufen zurück zuhalten (sie sind russen) und so. ich habe auch genug freunde die muslime oder rumänisch/griechisch und russisch orthodox sind. ich kenne eine menge leute die von sich behaupten, sie würden niiemals auf den gedanken kommen, dass sie verwandte im zoo hätten, wie das immer so schön ausgedrückt wird.



mein Fazit ist also: man kann kinder nicht zu einem glauben erziehen (weder atheistisch noch religiös), denn dann ist es nichts eigenes. lass sie eigene erfahrungen machen und lass die freiheit auch andere ansichten zu entdeckenaber erkläre ihnen was du glaubst und warum du es glaubst. dann hast du schon alles richtig gemacht. sonst wird das alles nichts. mit druck hat keiner lust auf das was du ihnen zu erziehen versuchst und spätestens wenn sie volljährig sind, hauen sie ab, weil ihnen keine freiheit gelassen wurde. die kindheitsphase ist die wichtigste lernphase.



und nochwas: religionsunterricht und evolutionstheorie in der schule halte ich auch für schwachsinnig, weil in der schule das alles NUR SO rübergebracht wird, als wäre es die EINZIGE wahrheit und echt jeder lehrer bleibt auf seinem standpunkt und lässt einfach weg dass alles nur auf theorien basiert, sowohl evolution als auch schöpfung!!!



@yakito:

stimmt du hast recht, ich meine nur, dass es auch nicht 100% bewiesen ist.
Maria
2010-10-25 20:55:21 UTC
Überzeugungen sind immer vom jeweiligen Umfeld abhängig-ändert sich das Umfeld, ändern sich auch die Überzeugungen. Nichts im Leben eines Menschen ist für immer in Stein gemeißelt.
anonymous
2010-10-25 20:29:32 UTC
Das mag wohl daran liegen,das der Mensch trotz atheistischer Erziehung von allen Seiten damit "zugemüllt" wird....

Wie soll man sich dagegen wehren,wenn man überall mächtige Bauwerke sieht,in den Medien ständig über den Papst usw.berichtet wird,in der Schule mit Religionsunterricht beeinflusst wird,von Leuten innerhalb und außerhalb der Familie werden Kinder auch "infiziert",indem man ihnen all die Gruselgeschichten wie die der Arche Noah und der Massenvernichtung fast allen Lebens berichtet,als wäre es selbstverständlich !

Es wird unbeirrt missioniert,ob man es will oder nicht !
whyskyhigh
2010-10-27 03:45:05 UTC
weil schule und eltern die kinder dorthin erziehen



zb zum drogenkonsum oder gewalt



leider
herkamann
2010-10-26 09:28:58 UTC
Wie sicher bist du, daß Kinder heutzutage noch im religiösen Sinne erzogen werden? So wie ich diese Welt sehe, ist die spirituelle Kraft und mithin die religiöse Einstellung der meisten Eltern, wenn das Kind überhaupt beide Elternteile hat, auf den Tiefpunkt geraten. Schon deshalb, weil die meisten Menschen ja nicht mal ihre eigene Existenz, die eigene Seele kennen, wie wollen sie denn ihre Kinder im spirituellen Sinne erziehen?



Diese vollkommen alte und verdorbene Welt ist außerdem gerade für kleine Kinder schieres Gift! Sie lernen genau das, was die Elten ihnen vorleben..... Wieviel Zeit hat eine Mutter im Durchschnitt zum Beispiel noch für ihr Kinder? Sie gehen fast alle ihrer Arbeit nach oder machen sich einen schönen Tag, wenn ihr Kind im Kindgarten von fremden Menschen versorgt wird! Geht dir da ein Licht auf? Liebe Grüße Herkamann
?
2010-10-25 20:12:49 UTC
Die Idee hinter der naiven Erziehung mit Gott, Weihnachtsmann und Co. (:D) ist glaube ich die, Kinder vor dem Unheil der Welt zu schützen und ihnen zumindest, bis sie aus dem nest hüpfen die heile Welt und eine schöne kindheit zu bewahren...



Ich könnte schlussfolgern, dass viele kinder mit der realität und wohl auch den Eltern, die diese Erziehung ohne religion, etc. gewählt haben überfordert sind und sich dann selbst mit Leuten umgeben, bzw. mit religionen umgeben, die ihnen Schutz bieten... , sich dann selbst etwas unterbewusst einreden..



Viele ungen ohne vaterfigur suchen ja auch oft den Kontakt mit aterähnlichen bekannten... verstehste?...


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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