Frage:
Sind alternative Bestattungsformen ein Zeichen für schwindende Religiosität?
Manfred
2014-11-08 04:11:16 UTC
Sind alternative Bestattungsformen ein Zeichen für schwindende Religiosität?
Neunzehn antworten:
Astraea
2014-11-08 08:26:34 UTC
1.Ist und war Beerdigung immer schon ein Geschäft, an dem hauptsächlich die kirchliche oder städtische Friedhofsverwaltungen gut bis schamlos verdient hat/noch verdient.

2.ist es mit der Pietät nicht weit her, wie mancher glaubt, denn wenn ein Grabstellenbesitzer nicht mehr zahlt/zahlen kann, kommt das Grab weg. Nach der Ruhezeit kommt der Bagger und die Knochen des teuren Verblichenen kommen auf die Halde.



Spezial für Hermann und Manfred. Der Mensch ist ein Teil der Natur - er besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Mineralien etc. Die bleiben erhalten, wenn er verstirbt und egal, ob er in einem Sarg, oder als Asche zurück in den Kreislauf der Natur kommt, seine "Grundbausteine" verschwinden nicht im Nichts. Der ewige Kreislauf der Natur eben. Ich verstehe nicht, was es für Euch beide für einen Unterschied macht, ob ein Toter verbrannt oder ganz vergraben wird, denn nach eurer Hypothese verlässt die Seele im Augenblick des Todes den Körper und steigt auf. Die Transzendenz - endlich frei- von allen Zwängen, die der lebenden Kreatur aufgezwungen sind.



Wie jemand nach seinem Tode "bestattet" werden möchte, ist und sollte allein ihm überlassen sein. Im Normalfall, wird er seine eigenen Ansichten dazu haben und die mit seiner Familie auch abgesprochen haben. Ein Mensch, der geliebt wurde, ist übrigens nie vergessen, denn sein Andenken lebt bei denen die ihn liebten, und dazu gehört auch sein Hund, der ihn wohl am allermeisten vermisst!!!!!!!!!!! Ob er mal religiös war oder nicht, spielt dann NUUUUULLLLLL Rolle und dir Hermann sei gesagt, dass auch die, die ihre Oma liebevoll in einer Buchurne überall dahin mitnehmen, wohin sie ziehen, nicht von deinen üblen Schauergestalten aus deinem Märchenbuch heimgesucht werden -auch wenn du das gern hättest. Dein Chef macht aber nicht, wie du meinst.
Helgale
2014-11-09 01:56:50 UTC
Jeder kann verfügen wie er will.

Es ist wie bei allem. Angebot und Nachfrage.
Klaus Grinsky
2014-11-08 04:31:06 UTC
Die sind eher ein Zeichen für schwindende Hörigkeit den Klein- und Großsekten gegenüber, denen sie bisher ausgeliefert gewesen waren.

Was die Religiösität anbelangt: das ist dann eher eine Zunahme, da die Leute ja irgendwas glauben dabei (was, das ist ja wohl einzig und allein deren eigene Angelegenheit!).
?
2014-11-08 08:33:15 UTC
eher zeichen für vernunft.

vielfach fehlt es auf den friedhöfen an platz.

außerdem sind die bisherigen erdbestattungen in der regel sauteuer.
Tifi
2014-11-08 04:16:41 UTC
Wenn ich vor meinem Schöpfer stehe, fragt er bestimmt nicht, ob ich ein schönes Grab habe ^^
Janet M
2014-11-10 06:47:54 UTC
Wieso?

Sterben nur Religionsanhänger??



Früher hat man immer gesagt, dass das Leben teuer wär, aber auch den Tod gibts nicht umsonst.

Das haben entsprechende Branchen erkannt und sich diese zu Nutzen gemacht...
whyskyhigh
2014-11-08 22:32:06 UTC
nein
aeneas
2014-11-08 09:01:55 UTC
Was ist denn an einer solchen Bestattungsform "alternativ"? Verstorbene werden entweder unter die Erde gebracht ihre Asche verstreut oder aber ihre Urnen - in Wandfaechern aufbewahrt. Zumindest die beiden erstgenannten Bestattungsformen gibt es bereits seit der Urgeschichte der Menschheit und wie man durch archaeologische Funde bzw. Grabbeigaben weiss, waren auch diese kein simples "Entsorgen" eines Menschen, sondern mit entsprechenden Zeremonien verbunden.



Wenn Du nun von "Religiositaet" sprichst, so darf man darunter wohl verstehen, dass Du jene, die die auf dem Christentum basiert, meinst. Dazu sei gesagt, dass - wenn Du schon von Alternativen sprichst - es gerade die christlich-religioes gepraegten Bestattungsrituale sind, welche [unter kulturgeschichtlichem Aspekt] in der Konsequenz als "alternativ" zu betrachten sind.

In der Regel ist der Tod fuer die Hinterbliebenen ein schwerer Einschnitt in deren Leben sowie eine psychische Belastung, mit der sie nur sehr schwer fertigwerden, denn sie wissen sehr wohl, dass es ein Abschied fuer immer ist [kein Mensch ist bisher zurueckgekehrt!]. Daran kann auch kein weihrauchkesselschwingender Vertreter einer Religion etwas aendern.

Quintessenz daraus: ein Toter hofft ohnehin nichts mehr und ob seine Familie nun religioes ist oder nicht, ist nicht von irgendwelchem Nutzen fuer ihn - fuer die Familie selbst uebrigens auch nicht, denn eine "Hoffnung auf ein Danach" wird zu keiner Zeit erfuellt sondern sie leben, ohne sich jemals wieder zu begegnen, so lange, bis sie selbst versterben. - Ich moechte Dir jetzt detaillierte Informationen darueber ersparen, welche chemischen Prozesse im Koerper eines Menschen vorgehen, sobald der Tod eingetreten ist aber vielleicht machst Du Dich ja selbst mal kundig. Spaetestens dann solltest Du begreifen, dass nichts und niemand diesen Prozess umkehren kann; auch nicht die Form des Bestattungsrituals. Aus diesem Grunde ist es auch voellig gleichgueltig, ob es sich um eine religioese oder anderweitig gestaltete Zeremonie handelt.



Letztendlich: Bei Deiner Formulierung: "...ein Zeichen für schwindende Religiosität?" hat man den Eindruck, als wuerdest Du von einem pathologischen Befund, einer die Menschheit bedrohende Epidemie sprechen... Ich moechte Dir persoenlich nichts unterstellen und vielleicht bist Du Dir ja nicht einmal dessen bewusst, was Du da zum Ausdruck bringst: Fuer mich ist es jedenfalls wiedermal ein Zeichen dessen, wieviel geballte Arroganz diesem Froemmlertum innewohnt
Otto
2014-11-09 09:53:52 UTC
Nein, es gibt andere Gründe, warum immer mehr Menschan den Kirchen den Rücken kehren.



Weil sie erkennen, daß die Kirchen nicht die Wahrheit über Gott gelehrt haben. Andere haben Angst vorder Steuerlast. "In der Diazöse Rothenburg-Stuttgart sind von Januar bis Juli 10 300 Katholiken ausgetreten, im Vorjahr waren es noch 7774 gewesen"."Auch die ev.-Kirche befürchtet einen Exodus. Bereits 2013 war die Zahl der Austritte um 37% gestiegen." - Bericht aus Berlin, 20.8. 2014.
Bana
2014-11-08 04:12:45 UTC
Nein ein Zeichen von Fortschritt und Inovation
Sandra
2014-11-08 04:53:26 UTC
eine Verabschiedung an (für dich!) ungewöhnlichen Orten ist doch auch eine Zerenomie. Es ist viel tröstlicher zu wissen, dass ein Mensch genau dort bestattet wird, an dem er sich schon immer am wohlsten gefühlt hat, zb auf dem Wasser oder im Wald. Das verbindet man dann mit ihm, immer wenn man dann durch den Wald geht zb, spürt man eine Verbundenheit und auch Trost.



Was hat die Bestattung im Übrigen mit der Religion zu tun? Ich muss doch nicht religiös sein, um einen mir nahestehenden Menschen zu beerdigen und zu verabschieden.



Was ich wirklich schlimm finde ist diese Angewohnheit, Menschen in der Erde zu verbuddeln. Das finde ich viel unnatürlicher als sie zu verbrennen, da sie ja langsam verwesen. Das sind dann Bilder, die viele gar nicht mehr aus dem Kopf bekommen, weil sie immer daran denken müssen...



daher ist nicht alles richtig und gut, nur weil es schon seit Urzeiten so gemacht wird.
?
2014-11-09 02:40:53 UTC
Meiner Meinung nach nicht ein Zeichen für schwindende Religiosität, sondern für schwindenden Gruppenzwanng. Die Menschen waren früher nicht gläubiger oder religiöser, sondern haben sich mehr dem religiös gefärbten gesellschaftlichen Zwang gebeugt, der keine Sonderwünsche zuließ.
anonymous
2014-11-08 07:41:10 UTC
für mich hat das eine nichts mit dem anderen zutun.

Wenngleich ich es abgrundtief hasse, dass bei Beerdigungen immer die Bestattungsunternehmen die Gewinner sind, die Hand aufhalten. Und das hat nichts mit Religion zutun.



Es gibt mehrere Bestattungen, wo man diese Abzocker nicht braucht.

von daher gehört das Bestattungsgesetz längst reformiert!!
doitsujin75
2014-11-08 06:35:31 UTC
Das kann man bestenfalls als einen Indikator unter vielen werten. Dann allerdings ergibt sich schon ein Gesamtbild, bei dem man von einer schwindenden Religiosität ausgehen kann.

Dass zunehmend mehr Urnengräber eingerichtet und Urnenbestattungen durchgeführt werden, würde ich auf die gewaltig gestiegenen Kosten für die Beerdigung zurückführen wollen, wie auch dem Umstand, dass man sich von den großen Kirchen nicht mehr vorschreiben lässt, wie man der Religion entsprechend unter die Erde kommen soll. Da haben die Kirchen offenkundig an Erklärungshoheit eingebüßt, wenn die Ablehnung der Kremation als "heidnisches Ritual" nicht mehr greifen kann.

Das muss aber immer noch nicht heißen, dass die Menschen an gar nichts mehr glaubten, denn das ergibt sich eher aus dem Gesamtbild aus Statistiken aller Art, von der konkreten Frage zu Glaubensgrundsätzen, über Kirchgangshäufigkeit, Kirchenaustritte und -eintritte, bis zur Zahl der Konfessionslosen.

Die Befürwortung von Begräbnisritualen muss nicht einmal an eine Form von Glauben gekoppelt sein, weil Spiritualität und die Funktion von Ritualen für die Gesellschaft auch nicht zwingend mit einer Form von Glauben verbunden sein muss.

Auch ohne den Glauben an irgendetwas übernatürliches kann eine Beerdigung und ein Grab eine konkrete Aufgabe haben, und sei es nur die formale Verabschiedung in Gemeinschaft, oder einen Ankerpunkt zu haben, an dem man sich zur Erinnerung und Trauer orientieren kann.

Gerade für gläubige Menschen mag das schwer nachvollziehbar sein, dass das auch ohne Glaube, Religion und Kirche funktioniert. Das hängt dann wohl auch damit zusammen, dass sich die Kirchen gewissermaßen als exklusiver Anbieter verkaufen, denen gemäß nur dieses "Gesamtpaket" denkbar ist. Aber das ist ein Trugschluss - wenn nicht sogar in manchen Fällen arglistige Täuschung.



Ich kenne jedenfalls noch Horrorstories aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, als Pfarrer den Hinterbliebenen noch verkaufen konnten, dass der Verstorbene ohne "vernünftige" "Erdmöbelbestattung" und christlichem Ritual in die Hölle fahren würde, oder es wurde damit gedroht, das Grab bei den "unchristlichen Heiden" und Selbstmördern anzulegen.

Dass man damit früher noch Leute beeindrucken und erpressen konnte, teilweise sogar "Handgeld" aus den Leuten pressen konnte, heute aber nicht mehr, halte ich für einen zivilisatorischen Fortschritt. Da sollte jeder genau so agieren können, wie es den Wünschen der Verstorbenen und in zweiter Instanz den Wünschen der Hinterbliebenen entspricht.



Was die angesprochenen Friedwälder betrifft, so sind werden diese meines Wissens von Deisten und Pantheisten sogar ganz besonders bevorzugt. Die sind unverdächtig, an gar nicht zu glauben oder irgendwie "verweltlicht" zu sein. Die kaufen den monotheistischen Religionen und Kirchen nur die Erklärungen und Offenbarungen zu einem personellen Gott nicht ab, und für zunehmend mehr Menschen "dazwischen" gilt das eben auch in Beerdigungsfragen.

Wenn man diversen Statistiken glauben mag, dann ist ein signifikanter Teil der Gesellschaft, selbst unter den konfessionell gebundenen, faktisch eher deistisch oder pantheistisch im Glauben eingestellt, ohne dass das dem Einzelnen immer bewusst wäre. Dennoch dürfte der Anteil an Nichtgläubigen und Atheisten größer sein.
Slovak08
2014-11-08 04:22:49 UTC
Gbs nicht. Das ist nur ein deutliches Zeichen, dass die Pacht für das kleine Grundstück und zusätzlich die Aufwendungen für Grabstein, Umrandung und Pflege der Anpflanzung sehr hoch sind. Können die Pflegearbeiten aus zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst erledigt werden, kommt da schnell eine saftige Rechnung zusammen. Das alles nur um Anderen zu zeigen, dass man an den/die Verstorbenen denkt und dann auch noch aus Tradition am 31. Oktober oder 01. November dort Flagge zeigen soll.

Da finde ich doch ein anonymes Wandfach mit einer schnuckeligen Kaffeedose deutlich besser angebracht.
Braller
2014-11-09 04:46:59 UTC
Nach einigen Jahren der Teilnahme hier in R&S habe ich eines gelernt:

Sektiererische Frömmler mögen differenziertes Denken nicht. Sie lieben ihre einfachen Antworten auf alles und ihr eindimensional strukturiertes Weltbild, das sie zu dem gemacht hat was sie sind. Stellt hier ein "Gottloser" unter Beweis, dass er entgegen der frömmlerischen „Diagnostik“ eben doch kein dahin vegetierendes Wesen ist und sehr wohl über’ s Dasein nachdenkt ohne sich dabei mit der primitiven Universallösung „Gott“ zufrieden zu geben, wird er kurzerhand geblockt auf das die heile Welt noch eine Weile hält. Und weil das so ist, wird eine Antwort, die nicht in das simpel gestrickte Konstrukt passt, ohnehin vom Frömmler nicht akzeptiert. Also erspare ich mir lange Erklärungen, die das Dickicht ohnehin nicht durchdringen können, welches den religiösen Eiferer umgibt und gebe dir die Antwort, die solche Leute wie du am liebsten hören:

Nein du irrst dich nicht, du hast wie immer Recht – zufrieden?
anonymous
2014-11-09 03:22:46 UTC
Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass die Menschen langsam vernünftig werden. Die Erdbestattung entstand ja doch nur aus der Spekulation auf die Auferstehung des Fleisches heraus, man wollte allen Ernstes wieder körperlich auferstehen. Es hat ja sehr lange gedauert, bis es allgemeiner Konsens wurde, dass noch keiner aus dem Grab auferstanden ist und dass die Erdbestattung Unsinn ist.

Man nimmt die Religion, in diesem Fall vor allem die Bibel, heute nur noch selten so wörtlich, dass man sich eine bestimmte Bestattungsform vorschreiben lässt. Übrigens, alternative Bestattungsformen wurden bisher nicht von den Kirchen bzw. Religionen verhindert, sondern von den höchst weltlichen Gesetzen, di es auch heute nochg verhindern, dass man die Asche eines Verstorbenen einfach verstreuen darf....ein kleines Schmankerl zu Friedwald: Dieser Tage berichtete meine Tageszeitung, dass der hiesige Friedwald vom Waldsterben stark betroffen sei. Was soll man dazu sagen?
anonymous
2014-11-08 06:38:29 UTC
Nein das sind sie nicht.

Früher hatte lediglich die Religion komplett das Sagen, und wer nicht fügsam war wurde bestenfalls in einer Ecke oder am Rand eines Friedhofs ohne den Segen der Kirche verscharrt, heute dagegen kann man seine Asche in den Weltraum schießen lassen, und das kommt dann sogar am nächsten Tag in den Nachrichten.



Es ist nicht die abnehmende Religiösität, es ist die zunehmende Freiheit die dafür sorgt.



______________________

Wie sich jeder seine "Entsorgung" vorstellt oder plant sollte gefälligst ihm selbst überlassen werden, oder es ist ihm egal, und dann entscheiden seine Angehörigen oder die Gemeindeverwaltung.

Was richtig oder falsch ist, abgesehen von der Hygiene, darüber sollte man sich nicht streiten, wenn es ein Leben nach dem Sterben gibt, dann ist von dieser Welt sowieso kein einziges Atömchen dabei, und der Summe wird es nicht einmal egal sein in welcher Form sie vorliegt oder nicht.
anonymous
2014-11-08 07:34:47 UTC
Es sind eher die Folgen der zunahme der Geistigen verrohung und der zunahme einer in sich verwerflichen

Generation, die dazu beiträgt, dass der Antichrist bald kommt. Jegliche Moral der voran gegangenen Generationen ist den Hunden vorgeworfen worden, und der Mensch hat seine Ethik den Säuen ausgeliefert.

Solch eine Menschheit wird das Ernten, was sie in all den Jahren gesät hat. Das ist ein Naturgesetz, dem

nicht widersprochen werden kann, weil ihre Richtigkeit in allen Gesetzmässigkeiten erwiesen sind, und

dies gilt auch für die Göttlichen Gesetze und der unfehlbarkeit des Wortes Gottes!


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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