Du musst diese Schriftstelle sowohl im Kontext betrachten, als auch das Ursprungswort für Gräuel.
Aus einem meiner Artikel:
Als Gott das Volk der Israeliten aus Ägypten in das Land Kanaan führen wollte, gab er ihnen Gesetze. Und ein Teil dieses Gesetzes beinhalten diese beiden oben genannten Verse.
Das Volk Israel war das Volk Gottes, „sein Volk“ („Eigentum“?), das sich von all den ande-ren Einflüssen einer sie umgebenen heidnischen Versuchung fern halten sollte, wie es 3. Mo-se 18:1-5) so gut beschreibt.
Dieses Reinheits-/Heiligungsgebot, waren nur für die Juden als auserwähltes Volk Gottes bestimmt, damit sie sich von anderen Völkern unterscheiden sollen. Für niemand sonst! We-der für Christen, noch für Moslems, oder irgendeine andere Religion, die an den Gott der Is-raeliten glaubt.
Das Gesetz der Juden kann man in die folgenden Gruppen unterteilen:
Moralische Gesetze wie z.B. die 10 Gebote
Zivile Gesetze, die das Zusammenleben regeln sollten
Gesundheitsgesetze (z.B. über Aussatz)
Zeremonialgesetze, wie z.B. alle Opfergesetze
Alles bei den Zeremoniealgesetzen drehte sich um den Messias, den die Juden erwarteten.(...)
Schauen wir uns doch einmal das Wort „Greuel“ an, ob es uns vielleicht einen Anhaltspunkt geben kann.
In der hebräischen Sprache wird „Greuel“ mit "Toevah“ übersetzt, was soviel bedeutet, das Gott etwas verabscheut, etwas, das unrein ist.
Somit werden damit eine rituelle Unreinheiten, und keine moralische Sünde bezeichnet, was man mit hebräisch "Zimah" übersetzen müsste. Die Septuaginta übersetzt das Wort Greuel richtigerweise mit dem Wort "bdelygma“ , was eine rituelle Unreinheit beschreibt, und nicht mit "anomia", was für Übertretung und Sünde steht. So wird eine Frau, die ihre Tage bekam, auch als Greuel, als unrein bezeichnet, und sie durfte den Tempel in diesem Zustand nicht betreten, jedoch war sie deswegen nicht sündig. Toevah wird auch oft benutzt, um Abgötterei zu beschreiben
Für Juden, damals wie heute, hat Homosexualität etwas mit ritueller Reinheit zu tun, und kei-neswegs etwas mit Sexualität, bezogen auf diese beiden Schriftstellen. Diese Verse sind Teile des Zeremonialgesetzes, und nicht des Moralgesetzes, was auch im Kontext dieser beiden Kapitel deutlich wird. Sie war in erster Linie eine Richtlinie für Priester und Leviten, und anscheinend auch möglicherweise für das ganze jüdische Volk.(...)
Übrigens fordern einige dieser Gesetze den Tod des Betroffenen, und das für taten, wo wir heute oft mit einem Lächeln oder einer spitzen Bemerkung reagieren würden. Hier nur einige als Beispiel:
3. Mose 18:6ff; 20:11ff: Nicht die Geschlechtsmerkmale eines nahen Verwandten aufdecken
3.Mose 18:9: Kein Sex während der Mens
3. Mose 18:21; 20:1: Kinder keinem heidnischen Gott opfern (Moloch)
3. Mose 20:9: Eltern nicht verfluchen
3. Mose 19:19: Kein Mischgewebe tragen (wie Polyester oder Baumwolle)
3. Mose 19: 28: Keine Tatoos machen lassen
Manche dieser Gesetze machten und machen durchaus Sinn, und fanden ihren Weg in unsere Gesetzgebung. Andere wiederum haben sich überholt. Wir schmücken uns mit einem Tatoo, tragen Gewebe aus zweierlei Fäden, und lassen uns, wenn wir s mögen, eine Blutwurst schmecken. (...)
Dass Levitikus, ja, überhaupt das jüdische Gesetz für Christen oder Moslems kein Maßstab ist oder sein kann, liegt ganz einfach darin begründet, dass diese Gesetze für Christen gemacht wurden. Sie wurden FÜR JUDEN, und NUR FÜR JUDEN gemacht! Und darum kann dieses Gesetz betreffs Homosexualität für Christen auch nicht gelten, denn es wurde ihnen nicht gegeben! (...)