Gott( bzw. jede unsichtbare geistige Macht) ist im Wesentlichen der Spiegel des menschlichen Unterbewusstseins . Dessen verdrängtre Ahnungen, Ängste, Begierden und Aggressionen werden ins Bewusstsein "gespiegelt" und dort umgesetzt in Ersatzhandlungen -urteile und befriedigungen.
Das heisst, der innere Druck sucht ein Ventil im "Ober-Bewusstsein", indem das Problem umgewandelt wird in etwas weniger Drängendes und Gefährliches.
Z.B. wird die eigene triebmässige Hemmung in buchstäblich sexuelle Ersatzbefriedigung umgelenkt, oder in Gewaltbereitschaft,und- handlungen und Selbstbestrafung ("Kasteiung"). Gewöhnlich wird dabei das "Objekt der Begierde" in Gut und Böse gespalten (Madonna und Hu're).
Ähnlich dienen Religionen als Ersatz für die offene Auseinandersetzung mit den ungelösten Problemen des Einzelnen und der Gesellschaften. Nur dass in letzteren Aggressionen, Machtstreben usw. sich kanlisiert in Ersatzbefriedigunegn wie übermässiges Ansammeln von Vermögen, Titeln, Nahrung, Suchtmitteln, Elitären Positionen, Unterdrückung von Unterlegenen, Heiligen Kriegen und Missionierungen. Im Kleinen führt es zu Egoismus, mehr Haben als Sein- Haltung, Fanatismus in politischen und religiösen Dingen, letztlich zur Entfremdung von dem wahren Selbst und psychischer Krankheit und sozialer Unzufriedenheit.
Natürlich kann Religion auch gegenteilig wirken, zumindest so lange das selbstgezimmerte Gebäude stabil genug ist. Denn schnell ist manchmal die Euphorie vorbei und aus dem Untertan wird ein Fanatiker, aus dem Asket ein Prasser.
Auch ist Religion eine legitime, wenn auch irreale Ersatzlösung und Antwort auf viele unlösbare Welträtsel und Schicksalsfrage, wie Tod und Krankheit, die Schöpfungsrätsel und die Suche nach Glück und Liebe.
Dass Gott all dies verkörpert, ist zutiefst menschlich.
Deshalb muss er auch alle Erwartungen erfüllen, die Menschen mit solch einem "Allzweck-Terminator " oder Rundumzauberer verbinden.
Unangenehme Fragen im Vergleich mit der realen Welt eingeschlossen. Die ,gemessen an den Erwartungen, zur Befremdung und Enttäuschung führen müssen.
Denn , wie gesagt: siehe 1. Satz, ff.