anonymous
2009-06-13 11:31:35 UTC
Hier wird ja oft das Erbrecht der muslimischen Frauen kritisiert.
Ich will kurz zeigen was wirklich dahinter steckt.
Im Koran steht:
Den Männern gebührt ein Anteil von dem, was Eltern und nahe Anverwandte hinterlassen; und den Frauen gebührt ein Anteil von dem, was Eltern und nahe Anverwandte hinterlassen, ob es wenig sei oder viel – ein bestimmter Anteil.(4:8)
Hier wird erstmaldeutlich das Frau und Mann ein Recht auf das Erbe haben.
Allah verordnet euch in Bezug auf eure Kinder: ein Knabe hat so viel als Anteil wie zwei Mädchen; sind aber (bloß) Mädchen da, und zwar mehr als zwei, dann sollen sie zwei Drittel seiner (des Verstorbenen) Erbschaft haben; ist´s nur eines, so hat es die Hälfte. Und für seine Eltern ist je ein Sechstel der Erbschaft, wenn er ein Kind hat; hat er aber kein Kind und seine Eltern sind seine Erben, dann soll seine Mutter ein Drittel haben; und wenn er Geschwister hat, dann soll seine Mutter ein Sechstel erhalten, nach allen etwa von ihm gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Eure Eltern und eure Kinder: ihr wisst nicht, wer von ihnen euch an Nutzen näher steht. Eine Verordnung von Allah – wahrlich, Allah ist allwissend, allweise.
(4:12)
Hier wird eindeutig ersichtlich das ein männlicher Erbe doppelt soviel Anteil hat wie ein weiblicher Erbe.
Man sollte hierbei das Konzept einer islamischen Familie vor Augen haben bei der Mann und Frau unterschiedliche Verantwortungen haben. Der Mann hat vor allen Dingen eine finanzielle Verantwortung.
Die muslimische Frau kann mit ihrem Erbe tun und lassen was sie will. Sie muss das Erbe demnach mit keinem Einzigen teilen.
Der muslimische Mann hingegen ist dazu verpflichtet mit seinem Erbe seine Familie zu ernähren und für häusliche Belangen auf zu kommen. Folglich wird er nicht umhin kommen sein Erbe somit teilweise auch mit seiner eigenen Ehefrau zuteilen.
Es wäre doch ungerecht, wenn man und Frau gleich viel erhalten, wenn die Frau ihr Erbe nicht teilen muss, wie der Mann.
Bevor es den Islam in Arabien sich verbreitete, hatte eine Frau noch nicht einmal Recht auf ihr eigenes Leben, d.h. sie wurde z.b. bei Glückspielen verspielt.
Das plötzlich die Frau sogar Erbrecht erhaltet , war durchaus im Wahrsten sinne des Wort unglaublich.
In dieser Hinsicht lassen sich durchaus andere Religionen kritisieren, denn in der Bibel hat die Frau nach Num 27, 8 kein Erbrecht wenn männliche Erben in Frage kommen und der älteste Sohn erhält nach Dtn 21, 7 doppelt so viel wie seine jüngergen Brüder. Das finde ich wenn überhaupt ziemlich unfair.
Das ist aber auch der Grund, weshalb es in Europa erst seit knapp über 100 Jahren Erbrecht für Frauen gibt.. Im Islam hingegen seit 1400 Jahren.
Wo liegt nun das Problem beim Erbrecht von muslimischen Frauen????