anonymous
2008-12-28 04:37:29 UTC
Mit meinem letzten Gottesbeweis
http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=AiVngMf6DRAiesPHX8RaotIJCgx.;_ylv=3?qid=20081101084719AAP4IhA
bin ich ja nun kläglich gescheitert.
Doch wenn ihr jetzt den neuen Beweis seht werdet ihr erkennen, dass mein Ansatz gar nicht so falsch wahr.
Also:
TEIL 1
(P1.1) Wüsste man alle Fakten, könnte man die Wahrscheinlichkeit der Existenz weiterer intelligenter Lebensformen berechnen.
(P1.2) Da es theoretisch möglich, wenn auch unwahrscheinlich ist, muss der Wert konkret sein und über null % liegen.
(P2.1) Wüsste man alle Fakten, könnte man die Wahrscheinlichkeit für die Existenz einer weiteren Erde, auf der sich "andere Menschen" befinden und die sonst auch identisch mit diesem Planeten ist berechnen.
(P2.2) Da es theoretisch möglich, wenn auch unwahrscheinlich ist, muss der Wert konkret sein und über null % liegen.
(P3.1) Wüsste man alle Fakten, könnte man die Wahrscheinlichkeit dafür berechnen, dass es irgendwo im Universum ein Sonnensystem gibt, dass sich, verglichen mit unserem, exakt gleich entwickelt hat.
(P3.2) Da es theoretisch möglich, wenn auch unwahrscheinlich ist, muss der Wert konkret sein und über null % liegen.
(P4.1) Der Raum ist unendlich.
(P4.2) Die Zeit ist unendlich.
(P5.1) Legt man einem mit einer konkreten Wahrscheinlichkeit >0% bewerteten Ereignis eine unendliche Anzahl von Versuchen oder Möglichkeiten zu Grunde, dann nähert sich die Gesamtwahrscheinlichkeit immer mehr 100% an.
(P5.2) Ist der Wert bei 99,9% angekommen, werden, bei weiterer Ausdehnung des Betrachtungsradius, weitere 9en angehängt.
(P5.3) Durch einen unendlichen Betrachtungsradius ergiebt sich also 99,99^9 (Periode).
(P5.4) 99,99^9% = 100%
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(S1) Alles muss existieren.
TEIL 2
(P6) Wenn (S1) wahr ist, dann muss Gott existieren.
(P7.1) Wenn die Existenz Gottes unzweifelbar ist, dann gilt auch der Beweis von Anselm von Canterbury.
(P7.2) D.h.: Wenn Gott zwingend irgendwo im All existiert so muss er etwas sein, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann.
=>Somit muss er aber der Gott aller Dinge in Raum und Zeit (sowie aller möglicher Parallelwelten) sein, da er andernfalls nicht das Größte wäre, dass man sich vorstellen kann.
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(S2) Gott muss existieren. Er hat entweder die Welt erschaffen oder ist später durch Zufall entstanden.
TEIL 3 - der Gottesbeweis nach A. v. Canterbury
http://www.abcphil.de/html/anselm_v_canterbury.html
=>die Kurzform:
Gott ist das vollkommenste Wesen, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.
Es muß aber auch sein, sonst wäre es nicht das höchste Wesen; die Existenz gehört zu seiner Vollkommenheit.
TEIL 4 - Erläuterungen
Die Wahrscheinlichkeit im Lotto 6 Richtige zu haben ist extrem gering.
Trotzdem gewinnt fast in jeder Woche jemand. Wie kann das sein?
Die Antwort liegt in der Masse an Möglichkeiten durch die enorme Zahl an Spielern.
Den selben Effekt hätte man, wenn man (über Generationen) 1000 Jahre lang immer nur einen Tipp abgibt. Stelle man sich jetzt unendlich viele Spieler und unendlich viele Jahre vor, so muss zwangsläufig mal jemand gewinnen. (Es ließe sich auch die Aussage rechtfertigen, dass es unendlich viele Gewinner geben muss.)
Mir ist natürlich klar, dass es schwer ist das zu glauben.
Irgendwo in der Weite des Alls muss es alles Vorstellbare geben.
-Micky Maus
-den Weihnachtsmann
-den Sandmann
-Mich Selbst in vielfältiger Ausführung
-u.s.w.
Doch man sollte auch bedenken:
dies ist nur eine von 2 möglichen Theorien.
-Die andere besagt, dass Gott schon vorher da war und im Universum eben nicht alles dem Zufall überlassen ist. (Streng genommen ist das sogar die einzig logisch haltbare These da ein Gott, der erst später entstanden ist, als Herr über die Zeit, nun auch die Welt hätte neu erschaffen können. -Außerdem wiederspricht es der Definition Gottes als letzter Grund von Allem.)
TEIL 5 - Schwächen
Jeder Beweis - sei er noch so gut - hat Schwächen; so auch dieser.
Dieser Beweis ist nur gültig, wenn...
a) Raum oder Zeit oder die Anzahl möglicher Parallelwelten unendlich ist/sind.
b) aus irgendeinem Grund nicht der Zufall im (gottlos entstandenen) Universum herrscht.
Damit ist auch klar, dass sich mit diesem Beweis nur der starke Atheismus überführen lässt.
Die Weltsicht also, die behauptet, dass alles zufällig entstanden ist.
Der Agnostiker aber hat noch ein gutes Gegenargument, nämlich:
"Wer weiß?"
Der Agnostiker hat keine Meinung zur Weltentstehung, nur einzelne Theorien, die er auch nicht für vollständig hält; somit ist es praktisch unmöglich sein Weltbild anzugreifen oder überhaupt zu beurteilen.
Schlussbemerkung:
Ich weiß natürlich, dass Canterbury u.a. durch Kant widerlegt wurde und später nochmal eine Verteidigung durch Norman Malcolm erfuhr. Ich kenne keine der beiden Schriften, aber das ist auch gar ni