Frage:
Was ist das besondere an einem Primizsegen?
Claudia
2006-07-04 04:08:34 UTC
Was ist das besondere an einem Primizsegen?
Fünf antworten:
2006-07-04 04:13:35 UTC
Unter einer Primiz versteht man die erste Eucharistiefeier (Heilige Messe) eines neugeweihten Priesters in der Katholischen Kirche. In der Regel wird sie in der Heimatgemeinde des Priesters gefeiert. An ihrem Ende spendet der neue Priester den so genannten Primizsegen.



Die Priesterweihe wird durch einen Bischof im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe vollzogen.



Nach dem Evangelium werden die Kandidaten namentlich aufgerufen. Der Predigt des Bischofs folgen Gehorsamsversprechen und Gelöbnis der Ehelosigkeit und die Herabrufung des heiligen Geistes in der Allerheiligenlitanei. Zentrale Handlung der Weihe ist die Handauflegung durch den Bischof und das anschließende Weihegebet. Anschließend folgen die rituelle Salbung der Hände mit Chrisam, das Anlegen der Priestergewänder und die Überreichung von Kelch und Hostienschale.



Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil gab es als Voraussetzung für die Priesterweihe noch die so genannten niederen Weihen. Auch heute noch ist die Diakonenweihe Voraussetzung zur Priesterweihe.



Die Priesterweihe kann in der römisch-katholischen Kirche nur Männern gespendet werden. Dies liegt am Verständnis des Sakramentes. Jedes Sakrament kommt nur durch das Zusammenspiel von äußeren Zeichen, Intention und dem Heiligen Geist zustande. So wie dies bei der Eucharistie die Wandlungsworte des Priesters und das Brot aus Weizen sind, so sind es in der Weihe das Gebet, die Handauflegung und der Mensch männlichen Geschlechtes. Ist eines nicht stimmig, so kommt kein Sakrament zustande. Wie sich also bei der Eucharistie kein Brot wandelt, wenn es nicht aus Weizen ist und wenn nicht ein geweihter Priester die Wandlungsworte spricht, so ordiniert sich in der Weihe auch kein Mensch, der nicht männlichen Geschlechtes ist.



Im Verständnis der römisch-katholischen Kirche spricht der Priester die Wandlungsworte in der Eucharistiefeier (und übrigens auch die Lossprechungsworte in der Beichte) "in persona Christi", also als die Verkörperung von Jesus Christus. Christus wird aber theologisch als der "Himmlische Bräutigam" seiner Braut, der Kirche, begriffen. Hieraus ist zu erklären, warum die römisch-katholische Kirche (und auch alle anderen Kirchen, in denen die Priesterweihe ein Sakrament darstellt) keine Frauenordination kennt und diese auch nicht zulassen kann, so sehr dies manche Teile auch möchten.
2006-07-10 08:35:40 UTC
Frag im HAZ Forum, da wird dich garantiert geholfen
zwetschge2
2006-07-08 09:07:36 UTC
Hallo

Ich glaube nicht dass mit den letzten Beiträgen Claudias Frage bereits beantwortet ist. Sie fragte ja danach, was denn das besondere an einem Primizsegen wäre.



Der Primizsegen kann nur maximal bis ein Jahr nach der Priesterweihe gespendet werden und hat unter den vielen Segenformen einen ganz besonderen Stellenwert. Der Primizsegen ist ein besonders wertvoller und kostbarer Segen. Wer einmal einen Primizeinzelsegen bekommen hat, der kann sicherlich auch ein bischen nachvollziehen warum. Das Segensgebet ist umfangreich und zumindest bei mir ist es so, dass es mich immer sehr berührt. Ich finde man "bemerkt", dass da etwas ganz "großes" passiert.



Die Katholische Kirche verbindet mit dem Primizsegen viele Gnaden. Ergo, der Primizsegen ist besonders wertvoll und kann nur zeitlich begrenzt von einem Neupriester gespendet werden.

Ich hoffe ich konnte ein bischen weiterhelfen...



LG
2006-07-04 14:51:48 UTC
wichtig bei so einer feier ist immer folgendes: ein guter sitzplatz, denn es dauert und dauert und dauert weil u.a. zu ALLEN heiligen gebetet wird - kein scherz
Alima Parvati
2006-07-04 11:14:49 UTC
Am Samstag vor Pfingsten wird im Erzbistum Paderborn traditionell jungen Männern, die sich in Studium und Diakonat darauf vorbereitet haben, die Priesterweihe gespendet. Fast ebenso traditionell ist es, das die Primizianten dieses Tages in die verschiedenen Mutterhäuser der Domstadt gehen, um als Dank für das begleitende Gebet der Ordensfrauen, den Primizsegen zu spenden.

In unserem Mutterhaus waren die Primizianten Olaf Löhr aus Paderborn und Markus Stadermann aus Menden.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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