Der liebende, gütige Gott diskreditiert sich durch Unterlassung. Katastrophen, Leid und Unglück passen nicht in unsere Vorstellung von einem liebenden, gütigen Gott.
Den zornigen, strafenden Gott will keiner haben. Er ist zu menschlich und ähnelt dem autoritären, kompromisslosen Übervater.
Die eine Vorstellung von Gott will Hoffnung machen, die andere macht gefügig durch Härte. Beiden Bildern gemeinsam ist die Darstellung Gottes als "Objekt", als "Wesen" oder als nicht greifbare "Macht", die etwas mit uns tut.
Menschen scheinen Anführer und Alpha-Wesen zu brauchen, denen sie sich unterordnen können und von denen sie sich geführt und beschützt fühlen können. So gesehen scheint Gott eine soziologische Notwendigkeit zu sein.
Alles, was um uns herum existiert und geschieht, verarbeiten wir mit unserem Verstand, der nach bestimmten - menschlichen - Regeln funktioniert.
Wir können uns nicht vorstellen, was außerhalb der Grenzen des Kosmos ist. Unser Verstand ist dafür nicht entwickelt und er muss es auch nicht sein.
Aber Verstand hat gelernt, das alles eine Ursache und einen Grund haben muss, und dass alles ein Innen und ein Außen haben muss. Dafür ist er entwickelt und da ist seine Grenze.
Mit dem Projekt "Gott" begeben wir uns in einen existentiellen Bereich, in dem unser Verstand sehr schnell an seine Grenzen kommt. Zu widersprüchlich und zu ungereimt sind die Gottes-Vorstellungen, verglichen mit den Ergebnissen seines Tuns.
Ja, Gott ist ein Problem. Er ist nicht beweisbar und er verhält sich unlogisch.
Da würde es sich doch anbieten, sich der Mystik des Daseins auf eine ganz andere Art und Weise zu nähern, als vom Verstand geforderte Beweise und Gründe zu suchen.
Vielleicht ist alles viel einfacher, als wir glauben. Vielleicht ist die Wahrheit viel zu dicht vor unseren Augen, als dass wir sie erkennen könnten. Vielleicht wäre es besser, nicht über das Licht zu philosophieren, sondern ans Licht zu gehen und es zu sehen. Purer Pragmatismus.
Alles, was wir brauchen, ist da.
Das Prinzip, dem wir den Namen "Gott" gegeben haben, wurde für uns zu einer Sage, zu einem Märchen, schön phantasievoll ausgeschmückt und von Generation zu Generation weiter erzählt.
Nur Wenige, wie Jesus, Krishnamurti,Osho, Buddha und andere, haben die Sagengeschichten zur Seite gelegt und haben sich direkt auf die Suche nach der Wahrheit gemacht und den Ursprung der Geschichte gefunden.
Alles, was sie uns darüber sagen konnten, ist, dass "Wahrheit" oder die "Erste Wirklichkeit", die wir mit "Gott" übersetzen, in einer Schau nach Innen zu finden ist.
Dort, durch Bewusstheit, finden wir das Namenlose, das Körperlose, das sich auf ein Prinzip reduziert. Es trägt die Attribute der Freiheit, der bedingungslosen Liebe und des bedingungslosen Glücks, in dem sich alles in einem Punkt vereinigt.
Die Erfahrung "Gottes" ist der Verrücktheit sehr nahe und mit dem Verstand nicht zu greifen.
Ja, Gott ist eine Erfahrung. Sie ist die tiefste Erfahrung, die ein Mensch erleben kann. Es ist das Ende des Zweifels und das Ende der Suche nach dem Sinn.