Ich will gar nicht so sehr ins Detail gehen, daher nur ein paar grundsätzliche Antworten.
"wenn ihr nicht an gott glaubt, dann glaubt ihr auch gleichzeitig nicht daran dass gott den menschen, das leben, die erde & das universum erschaffen hat, oder?"
Das ist selbstverständlich richtig.
"wer hat oder wie wurden diese dinge in euren augen erschaffen bzw geschaffen?"
1. Diese Frage impliziert, dass "der mensch, das leben, die erde & das universum" geschaffen wurden. Diese Sichtweise und die Frage, wie eine Schöpfung ohne Schöpfer denn von Statten gehen soll, ist aus Sicht einer Theisten verständlich, aber nicht unbedingt die Sichtweise eines Atheisten*.
Aus atheistischer Sicht fragt man sich eher ganz neutral, wieso die Dinge so sind, wie sie sind und wie sie sich entwickelt haben, bzw. wie es zu dem jetzigen status quo gekommen ist. Eine Schöpfung wäre eine Möglichkeit von vielen - und nicht unbedingt eine sehr wahrscheinliche, weil dazu einfach die Hinweise / Belege fehlen.
2. Ein Atheist ist nicht automatisch ein Naturwissenschaftler und Spezialist auf den Gebieten Kosmologie, Astronomie, Geologie, Abiogene und Evolutionsbiologie. Die ehrliche Antwort der meisten Atheisten auf deine Frage dürfte daher sein: "Ich weiß es nicht (genau)."
Knallhart ausgedrückt müsste man sagen, dass es nicht relevant ist, wie diese Dinge "in unseren Augen" abgelaufen sind; denn hier geht es nicht um Meinungen sondern um Fakten.
An allen diesen Fragen wird von den diversen Naturwissenschaften geforscht; sie fallen z.T. in ganz verschiedene Ressorts (s.o.) von Physik, Chemie und Biologie.
Zu manchen dieser Fragestellungen haben die entsprechenden Forschungen mittlerweile ein sehr gutes Verständnis der Abläufe erreicht, andere sind noch offener. In praktisch allen Fällen bewegen sich die Forschungsergebnisse aber auch einem wissenschaftlichen Niveau, das von einem Laien doch einiges an Interesse und Arbeitsaufwand verlangt, um sie mehr oder weniger gut zu verstehen. Ohne zynisch klingen zu wollen, ist das bei einem "Gott war's!" natürlich nicht so sehr der Fall und scheint daher vielleicht oft einleuchtender.
In allen Fällen ist es aber so, dass die entsprechenden Wissenschaften eine Verständnistiefe erreicht haben, die WEIT über die Beschreibungen in der Bibel oder anderen heiligen Schriften hinausgeht - auch wenn noch Fragen offen sind.
Ich persönlich ziehe ein ehrliches "das ist im Moment noch nicht ausreichend gut verstanden" -auch wenn es unbefriedigend ist- jederzeit der Erklärung der Religionen vor, die ohne Belege ist und als wissenschaftliche These daher eine sehr schlechte Chance hätte.
Wenn dein Interesse, das du bekundest, echt ist, würde ich dir raten, dir zu den entsprechenden Themen populärwissenschaftliche Bücher zu suchen. Diese Themen sind nämlich in der Tat sehr interessant! :-)
Viele Grüße,
Zac
* Ich schreibe der Einfachheit halber immer nur "Atheist", meine aber auch Agnostiker - und natürlich auch Atheistinnen und Agnostikerinnen. :-)