Der Mythos vom fehlenden Bindeglied
Evolutionisten suchen seit langem nach einem fossilen Beweisstück zur Bestätigung der Theorie, daß der Mensch vom Affen abstammen würde. Wie die in Paris erscheinende Zeitung Le Monde jedoch berichtet, „ist die Theorie über den Ursprung des Menschen erschüttert worden“ durch die Entdeckung von 90 zusammengehörigen Knochen, die nach Ansicht von Paläontologen die Überreste eines erwachsenen Urmenschen bilden. Das Problem ist nur, so die Paläontologen, daß die neuen Fossilien in keine der Theorien hineinpassen, mit denen man eine Verbindung zwischen Menschen und Affen aufzuzeigen versucht. Durch die Fossilien werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Einige Forscher sind zu dem Schluß gekommen, das fehlende Bindeglied zwischen Menschen und Affen sei womöglich „nichts weiter als ein Mythos“, schreibt Le Monde.
Wie umfangreich ist das fossile Beweismaterial?
5 Die wissenschaftliche Literatur, Museen und das Fernsehen erwecken den Eindruck, als ob es für eine Entwicklung des Menschen aus affenähnlichen Kreaturen reichlich Beweise gäbe. Ist dies aber wirklich der Fall? Welche fossilen Belege gab es zum Beispiel in den Tagen Darwins? Fühlte er sich durch Beweise dieser Art ermutigt, seine Theorie aufzustellen?
6 Im Bulletin of the Atomic Scientists heißt es: „Die frühen Theorien über die Evolution des Menschen stellen sich bei näherer Betrachtung als sehr merkwürdig heraus. Nach David Pilbeam sind sie ‚fossilfrei‘. Das heißt, es handelt sich um Theorien über die Evolution des Menschen, die zwar den Eindruck entstehen ließen, es sei ein bestimmter Fossilienbeweis vorhanden, aber in Wahrheit gab es keine Fossilien oder nur so wenige, daß sie keinen Einfluß auf die Theorie ausgeübt haben können. Das Bindeglied zwischen den angeblich engsten Verwandten des Menschen und frühen Menschenfossilien existierte somit nur in der Vorstellung der Wissenschaftler des neunzehnten Jahrhunderts.“ In dieser wissenschaftlichen Veröffentlichung wird folgender Grund dafür angegeben: „Sie wollten an eine Evolution, die Evolution des Menschen, glauben, und das beeinflußte die Ergebnisse ihrer Arbeit.“5
7 Wie viele fossile Belege gibt es für den „Affenmenschen“, nachdem man über ein Jahrhundert danach gesucht hat? Richard Leakey bemerkte: „Diejenigen, die auf diesem Gebiet arbeiten, haben so wenig Beweise, auf die sie ihre Schlußfolgerungen stützen können, daß sie ihre Folgerungen häufig revidieren müssen.“6 Die Zeitschrift New Scientist enthielt den Kommentar: „Die Studien menschlicher Fossilien sind nur als ein Nebenfach der Paläontologie oder der Anthropologie einzustufen, urteilt man nach der Menge der Beweise, auf die sie sich stützen. . . . die Sammlung ist bedrückend unvollständig, und die Fundstücke sind sehr fragmentarisch und ohne Aussagekraft.“7
8 Ähnliches wird in dem Buch Wie der Mensch zum Menschen wurde zugegeben: „Versuchen wir nun, den Weg der Geschichte bis zur Entstehung des Menschen weiterzugehen, so werden unsere Schritte etwas unsicher. Das liegt daran, daß es für diesen Zeitraum nur sehr wenig Fossilfunde gibt.“8 Die Zeitschrift Science sagt dazu: „Der grundlegende wissenschaftliche Beweis setzt sich aus einem beschämend kleinen Aufgebot von Knochen zusammen, aus dem die Entwicklungsgeschichte des Menschen konstruiert werden soll. Ein Anthropologe verglich die Aufgabe mit dem Versuch, die Handlung des Romans Krieg und Frieden anhand von 13 wahllos herausgegriffenen Seiten zu rekonstruieren.“9
9 Wie spärlich sind die Aussagen des Fossilberichts über den „Affenmenschen“? Beachte folgende Beispiele. Newsweek: „ ‚Alle Fossilien würden auf einem einzigen Schreibtisch Platz finden‘, sagte Elwyn Simons von der Duke University.“10 The New York Times: „Die bekannten fossilen Überreste der Vorfahren des Menschen hätten auf einem Billardtisch Platz. Für einen Blick hinter den Schleier der letzten paar Millionen Jahre sind sie eine ungünstige Plattform.“11 Science Digest: „Bemerkenswerterweise paßt das gesamte greifbare Beweismaterial, das wir für die Evolution des Menschen haben, in einen einzigen Sarg, in dem sogar noch Platz übrig wäre. . . . Die heute lebenden Menschenaffen zum Beispiel sind anscheinend aus dem Nichts entsprungen. Sie haben keine Vergangenheit, sind im Fossilbericht nicht zu finden. Der wahre Ursprung der heutigen Menschen — der aufrecht gehenden, nackten, Werkzeuge herstellenden, intelligenten Wesen — ist, wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, ebenso ein Geheimnis.“12
10 Der Mensch erscheint im Fossilbericht plötzlich, und zwar so, wie er heute ist, mit der Fähigkeit zu überlegen, zu planen, zu erfinden, auf Kenntnissen aufzubauen und schwierige Sprachen zu sprechen. Gould bemerkt in seinem Buch Der falsch vermessene Mensch: „Wir haben keine Anhaltspunkte für biologische Veränderungen der Hirngröße oder -struktur, seit der Homo sapiens vor etwa 50 000 Jahren in fossilen Lagerstätten auftaucht.“13 Daher wird in dem Buch Das Universum in uns die Frage gestellt: „Was war die Ursache dafür, daß die Evolution . . . gleichsam über Nacht den modernen Menschen mit seinem hochspezialisierten Gehirn hervorbrachte?“14 Die Evolutionstheorie läßt die Frage offen. Könnte aber die Erschaffung eines sehr komplexen, neuartigen Lebewesens die Antwort sein?
Wo sind die „Bindeglieder“?
11 Hat man denn nicht die erforderlichen „Bindeglieder“ gefunden? Nach den Beweisen zu urteilen, nicht. In der Zeitschrift Science Digest spricht man von „dem Fehlen eines Bindegliedes, das das relativ plötzliche Auftreten des Menschen der Neuzeit erklären würde“.15 In Newsweek heißt es: „Das fehlende Bindeglied zwischen dem Menschen und den Affen . . . ist lediglich das hervorstechendste einer ganzen Hierarchie von Scheinlebewesen. Im Fossilbericht sind fehlende Bindeglieder die Regel.“16
12 Da keine Bindeglieder vorhanden sind, mußten „Scheinlebewesen“ erfunden und anschließend so behandelt werden, als hätten sie wirklich existiert. Das erklärt, wie folgender Widerspruch zustande kommen konnte, von dem in einem Wissenschaftsmagazin berichtet wird: „Die Menschen entwickelten sich allmählich aus ihren affenähnlichen Vorfahren und nicht, wie einige Wissenschaftler behaupten, sprunghaft . . . Wie verlautet, sind jedoch andere Anthropologen, denen im wesentlichen die gleichen Unterlagen zur Verfügung stehen, zu der genau entgegengesetzten Folgerung gelangt.“17
13 Das trägt zum besseren Verständnis der Äußerung des angesehenen Anatomen Solly Zuckerman bei, der schrieb: „Die Suche nach dem sprichwörtlichen ‚fehlenden Bindeglied‘ in der Entwicklung des Menschen, dem heiligen Gral einer niemals untergehenden Sekte von Anatomen und Biologen, läßt Spekulationen und Legenden heute genauso gut gedeihen wie vor 50 oder mehr Jahren.“18 Er bemerkte, daß sehr oft die Tatsachen ignoriert wurden und statt dessen das, was gerade populär war, trotz gegenteiliger Beweise verteidigt wurde.
Der „Stammbaum“ des Menschen
14 Die Folge ist, daß der oft abgebildete „Stammbaum“ von der vermeintlichen Evolution der niederen Tiere zum Menschen ständig abgeändert wird. Richard Leakey führte zum Beispiel an, daß durch einen neueren Fossilfund „die Vorstellung, alle frühen Fossilien könnten in einer wohlgeordneten Reihenfolge evolutiver Veränderungen zusammengestellt werden, zunichte gemacht wird“.19 Und in einem Zeitungsartikel, der von dieser Entdeckung handelt, wurde erklärt: „Jedes einzelne Anthropologiebuch, jeder Artikel über die Entwicklung des Menschen, jede Zeichnung vom Stammbaum des Menschen wird zu den Akten gelegt werden müssen. Sie sind anscheinend falsch.“20
15 Der theoretische Stammbaum menschlicher Evolution ist durch die Streichung früher akzeptierter „Bindeglieder“ in Unordnung gebracht worden. Ein Redakteur der New York Times erwähnte, daß in der Evolutionswissenschaft „so viel Raum für Mutmaßungen vorhanden ist, daß Theorien darüber, wie der Mensch ins Dasein kam, gern mehr über ihren Autor aussagen als über ihr Thema. . . . Oft hat es den Anschein, daß jemand, der einen neuen Schädel findet, den Stammbaum des Menschen neu aufstellt, wobei er seine Entdeckung auf die Mittellinie legt, die zum Menschen führt, und die Schädel aller anderen auf Seitenlinien, die nirgends hinführen.“21
16 In einer Besprechung des Buches The Myths of Human Evolution von den Evolutionisten Niles Eldredge und Ian Tattersall wird in der Zeitschrift Discover gesagt, daß die Autoren jeglichen evolutionären Stammbaum gestrichen haben. Warum? Nachdem erwähnt wurde, daß „die Bindeglieder, die die Ahnenreihe der Menschheit bilden, nur erraten werden können“, heißt es in der Publikation: „Eldredge und Tattersall beteuern, daß die Suche nach der Abstammung des Menschen vergeblich ist. . . . Wenn die Beweise vorhanden wären, so behaupten sie, ‚könnte man vertrauensvoll erwarten, daß die Entwicklungsgeschichte des Menschen um so besser zu verstehen wäre, je mehr Fossilien von Hominiden gefunden würden. Wenn überhaupt etwas eingetreten ist, dann das Gegenteil.‘ “
17 In der Zeitschrift Discover kam man zu dem Schluß: „Die Spezies Mensch und alle anderen Arten werden in gewisser Hinsicht Waisen bleiben, denn die Identität ihrer Vorfahren ist in der Vergangenheit verlorengegangen.“22 „Verlorengegangen“ vielleicht vom Standpunkt der Evolutionisten. Sind aber nicht unsere Eltern im Schöpfungsbericht „gefunden“ worden, so wie sie im Fossilbericht auftreten — als vollentwickelte Menschen, wie wir es sind?
18 Im Fossilbericht ist die Herkunft der Menschen und der Affen deutlich voneinander getrennt. Das liegt daran, daß die fossilen Beweise für eine Verbindung des Menschen zu affenähnlichen Tieren nicht vorhanden sind. D