In den frühen Urgemeinschaft hatten die Menschen über viel Jahrtausende keine Religion, die ältesten vorgeschichtlichen Überreste, die religiöse Interpretation zulassen, datieren mehrere zehntausend Jahre vor unsere Zeitrechnung. Frühe Formen
religiösen Aberglaubens waren Jagdmagie, Abwehrzauber und Fruchtbarkeitskult. Die
Urmenschen erfanden immaterielle Kräfte – Geister und Götter -, vor denen sie sich verneigten, die sie anbeteten und denen zu Ehren sie bestimmte Riten vollzogen, damit sie sicher vor Hunger, Krankheiten oder Naturkatastrophen waren. Sie beteten um Jagderfolg, für gute Ernten oder für ihre Gesundheit. Denn ihr Alltag war vom harten Überlebungskampf mit der Natur geprägt.
Eine Analyse der Religionsgeschichte als Eigenprodukt der Menschen über die verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte zeigt, dass der religiöse Glauben sich veränderte und das gesellschaftliche Leben der jeweiligen Epoche sich darin widerspiegelte. Die historische Bedingtheit der Religion wird auch daran sichtbar, dass mit dem
Untergang großer Reiche deren Religionen untergingen – nicht umgekehrt: “ Die so bei jedem Volk herausgearbeiteten Götter waren Nationalgötter, deren Reich nicht weiter ging als das von ihnen zu schützende nationalen Gebiet, jenseits dessen Grenzen andere Götter unbestritten das große Wort führten. Sie konnten nur in der Vorstellung fortleben, solange die Nation bestand, sie fielen mit deren Untergang“ (MEW Bd. 21 S. 303).
Die Religion verdoppelt quasi die Welt: Neben der realen objektiven Welt schafft sie die erfundene Welt von Göttern und Geistern. Die ideologische Basis bildet dabei die Zweiteilung und Gegenüberstellung von einer materiellen Welt und einem immateriellen Geist, vom Menschlichem und Göttlichem, Körperlichem und Geistigem, wobei das Körperliche die Quelle für die “Sünde“ und das Geistige der vergebliche Versuch ist, die “Sünde“ d.h. bestimmte Bedürfnisse des Menschen zu überwinden. Die Geringschätzung des jetzigen
Lebens ist dabei die ideologische Voraussetzung für dir Unterdrückung der geistigen und materiellen Lebensbedürfnisse, was auch zu einer Sexualfeindlichkeit der Religion führt. Die
Frauenfeindlichkeit ist eine Gemeinsamkeit der Weltreligionen.
Ich glaube so ganz ohne Religion kann der Mensch nicht gut zurechtkommen. Und sei es nur dass er versucht seinen Unglauben zu leben.
Je mehr die Welt entzaubert wird...,desto mehr suchen Menschen den Halt in den Religionen. Ist mir nur mal so aufgefallen.