Hallo!
Der Koran ist, wie schon Goethe treffend bemerkt hatte, in einem sehr provokanten Stil gehalten, wie z.B. mit den Gästen Abrahams, die hier den von ihm servierten Braten verschmähten, in der Tora diesen aber aßen, oder den Zeichen, die dem Moses gegenüber dem Pharao in die Hand gegeben wurden (zusammen mit der Flut, die bei den anderen Glaubenslehren aber nicht dazu gezählt wird, weniger als zehn!) etc.
Auf diese Art und Weise wurde eine Ablehnung bei den Menschen hervorgerufen, die sich mit ihrer eigenen Religion nicht auskennen, sie nur über Dritte vom Hörensagen oder aus der eigenen Phantasie heraus kennen; der Koran ist in dieser Hinsicht vergleichbar nicht nur mit Moses/Josua, auch mit den Worten von Jesus, der zu den Juden über die Tora meist in Gleichnissen sprach, die zu entschlüsseln nur tatsächlichen Schriftgelehrten bzw von der Schrift Gelehrten möglich war oder Menschen, die keinen Sprüchen nachliefen.
Zu den grundlegenden Aussagen des Korans gehört, dass er die vorangegangenen Offenbarungen bestätigt, was die Juden und die Christen in ihren Händen halten, aber auch, dass letztere sich an dem orientieren sollten, was tatsächlich in den Evangelien bei ihnen geschrieben steht.
[Beispielsweise Lukas 9:21ff, 44f; 18:32ff; 24:44ff]
"Er aber gebot ihnen, dass sie das niemandem sagen sollten, und sprach: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferstehen. Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach."
"Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen. Aber dieses Wort verstanden sie nicht, und es war vor ihnen verborgen, sodass sie es nicht begriffen. Und sie fürchteten sich, ihn nach diesem Wort zu fragen."
"Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und misshandelt und angespien werden, und sie werden ihn geißeln und töten; und am dritten Tage wird er auferstehen. Sie aber begriffen nichts davon, und der Sinn der Rede war ihnen verborgen, und sie verstanden nicht, was damit gesagt war."
"Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständnis, sodass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem und seid dafür Zeugen."
Dazu sollte man bemerken, dass die Schreiber der Evangelien mit diesen lediglich versucht haben, für ungelehrte Menschen Unglaubliches verständlich darzustellen, damit weder den "Missionsbefehl", noch den folgenden "Ratschlag" Jesu umsetzten:
[Matthäus 13:51f]
"Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt."
Zu dem Thema seiner "Kreuzigung" verwies Jesus die Juden mit einem Gleichnis auf die Tora; aus der Parabel mit dem Propheten Jona geht nicht hervor, dass dieser von dem Walfisch gebissen oder gar aufgefressen wurde:
[Matthäus 12:38ff; 16:1-4]
"Da fingen einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern an und sprachen zu ihm: Meister, wir möchten gern ein Zeichen von dir sehen. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein."
"Da traten die Pharisäer und Sadduzäer zu ihm; die versuchten ihn und forderten ihn auf, sie ein Zeichen vom Himmel sehen zu lassen. Aber er antwortete und sprach: Des Abends sprecht ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot. Und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute ein Unwetter kommen, denn der Himmel ist rot und trübe. Über das Aussehen des Himmels könnt ihr urteilen; könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen? Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen; doch soll ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Jona. Und er ließ sie stehen und ging davon."
[Lukas 11:29f]
"Die Menge aber drängte herzu. Da fing er an und sagte: Dies Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Jona. Denn wie Jona ein Zeichen war für die Leute von Ninive, so wird es auch der Menschensohn sein für dieses Geschlecht."
Was es mit dem religiösen Verständnis von einem "Tod" der Gerechten in der Tora auf sich hat, deutete Jesus auch in anderen Aussprüchen an:
[Matthäus 16:27f]
"Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich."
[Markus 9:1]
"Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft."
[Lukas 9:26f]
"Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn auch schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen."
[Johannes 5:24; 8:51f; 21:20-23]
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen."
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Da sprachen die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, dass du einen bösen Geist hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sprichst: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken in Ewigkeit."
"Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus lieb hatte, der auch beim Abendmahl an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! Da kam unter den Brüdern die Rede auf: Dieser Jünger stirbt nicht. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?"
[Sure 4]
{157} "Und wegen ihrer Rede: Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Gottes, getötet; während sie ihn doch weder erschlugen noch den Kreuzestod erleiden ließen, sondern er erschien ihnen nur gleich (einem Gekreuzigten); und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine (bestimmte) Kunde davon, sondern folgen bloß einer Vermutung; und sie haben darüber keine Gewissheit."
{158} "Vielmehr hat ihm Gott einen Ehrenplatz bei Sich eingeräumt, und Gott ist allmächtig, allweise."
{159} "Es ist keiner unter dem Volk der Schrift, der nicht vor seinem Tod daran glauben wird; und am Tage der Auferstehung wird er (Jesus) ein Zeuge wider sie sein."
Der Koran erzählt hier keineswegs abenteuerliche Märchen, Behauptungen, deren Wahrheitsgehalt erst im Jenseits überprüft werden könnten, sondern er folgt strikt der Tora und dem Evangelium; die Aussage, dass keiner aus dem Volk der Schrift vor seinem Tod diesen Sachverhalt begreifen würde, ist gewagt, denn ich bin Jude.
Eine Interpretation dieser Koranverse, dass eine andere Person an Jesu Stelle gekreuzigt wurde oder er nur scheintot war, ist weder notwendig, noch möglich!
{Gottes Segen mit allen seinen Gesandten - am Anfang und am Ende!}