"Gott" ist die Bezeichnung für den Ursprung allen Seienden, also von allem was sich der menschlichen Erfahrung darbietet. Deshalb ist auch jede Frage, ob es noch ein mächtigeres Wesen gibt sinnlos - Gott ist eine Art "Sammelbegriff" der das überhaupt Mächtigste bezeichnet. "Gott" ist "das Sein an sich" (Jahweh) Daß es einen solchen Ursprung alles Seienden, aller "Dinge" (Gestalten ...) gibt, scheint zumindest der Erfahrung so nahezuliegen, daß es überall auf der Welt einen solchen Begriff gibt, wenn er auch sehr unterschiedliche Detailausprägungen in der Vorstellung hat. Diese Vorstellungen von ihm sind wiederum Rückschlüsse aus Erfahrungen mit der Welt, in der man lebt. Und sie scheinen immerhin so plausibel dann manches zu erlären, daß sich Religionen bis zum heutigen Tag prinzipiell halten, auch wenn die Formen schwanken. Zum Teil gehen sie auch auf Offenbarungen zurück - wo also Gott selbst sich gezeigt hat. Oder wo Menschen, die von sich behaupteten, Gott sehr nahe zu sein, Aussagen tätigten. (Propheten, Priester, Seher ...) Manche Religionen setzen ja für unterschiedliche Wirkungen auch unterschiedliche Götter an, immer übrigens aber mit einem Zentralgott.
Aus Nachdenken und Erfahren der Eigenschaften der Welt, was sicher somit immer auch mit Plausibilität durch die Vernunft gestützt ist, weil sich sonst wohl kaum etwas so lange hält, daß alles einen Ursprung hat, ergeben sich dann einige Eigenschaften, die abzuleiten sind: Daß er allmächtig ist (weil alles das ist an diesem Sein an sich Anteil hat, ohne Sein ins Nichts fiele), daß er einerseits Liebe IST (weil sich aus diesem Sein das Seiende erhebt, aber nicht zwingend erheben muß, es also eine freie Leistung ist - und die Welt letztendlich als GUT geglaubt wird, sonst würde sich wohl jeder sofort umbringen, wenn ihm Leid zustieße, tatsächlich aber hofft jeder immer wieder auf ein Gut, auf ein gutes Morgen, das ihm möglich, zugänglich ist), aber auch natürlich strafend (wenn man gegen die Gesetze verstößt, die zum größten Teil eigentlich "Naturgesetze" sind, nur zu gewissem Teil direkte, reine Verhaltensgebote), daß er aber alles schenkt (weil man erfährt, daß man letztlich gar nicths selbst machen kann, alles was man "erntet" ist eine Frucht, die man nie direkt selbst "macht"), daß er unendlich weil zeitlos sein muß usw. usf.
Alle Bilder und Begriffe für ihn sind nur Versuche, diesen Ursprung von allem Gegenständlichen und Nicht-Sichbaren, aber Da-Seienden, wenigstens annähernd zu erfassen. So wie man eine Richtung angibt, in der es liegt. (Am häufigsten: Vater-Bezug - eben als den Zeugenden, kulturell als "Schaffensursprung" erlebten)