Frage:
Seltsamer Umgang mit dem Christentum?
Jerry
2007-09-05 23:25:56 UTC
Wenn man in diesem Forum oder anderswo, wo sich diese kleine Religionsgemeinschaft sammelt, stöbert, bekommt man das Bild eines alles und jeden liebenden Gottes geliefert, der so ziemlich jeden im Sofortverfahren nach dem Tod vor der Hölle bewahrt, eigentlich gar kein Leid auf der Welt wöllte und die Hoffnung mit keinem Sünder jemals aufgibt. Alles, was in den Schriften nicht direkt nach Liebe klingt, wird zur Metapher dafür umgedeutet.
Geht das nicht irgendwie an der biblischen "Realität" vorbei?
Ich gebe ja zu, wenn man auf massive Mitgliederwerbung setzen muß, stellt man lieber die Vorteile in den Vordergrund. Aber der Gott der Bibel ist, soweit ich das beurteilen kann, gelegentlich auch einer ziemlich rachsüchtiger und blutrünstiger Natur mit einer Vorliebe dafür, Menschen zu verdammen (auch im NT). Wenn ihr das leugnet, leugnet ihr dann nicht auch ihn selbst?
Ist der Gott der reinen Liebe, wie er so oft dargestellt wird, nicht eher ein Gott der Beliebigkeit?
Sechszehn antworten:
zef3v17
2007-09-06 15:34:07 UTC
Gott ist gerecht. Nur, da er Gott ist, heißt das nicht, dass er mit menschlichen Maßstäben misst. Wir vergessen das immer, wir möchten immer Gott in unser menschliches Denken, unser Schema pressen. Aber dann wäre er nicht mehr Gott. Dann wäre er höchstens ein Gott, den wir uns selbst zurechtbasteln, und was für ein Gott wäre er dann?

Das Beispiel mit der Sintflut wird ja oft zitiert, wurde es hier ja auch schon.

Aber was ist denn z.B. mit der Geschichte von Sodom und Gomorrha? Abraham hatte seinen Neffen Lot dorthin ziehen lassen, und als Gott Abraham sagte, er wolle die Städte vernichten, weil sie so böse seien, "handelte" Abraham Gott herunter: er fing bei fünfzig an und bekam 10! Sprich: Gott wollte zuerst alles vernichten, aber Abraham sagte, "Könnte ja sein, dass du dort fünfzig Menschen findest, die nicht böse sind." Und Gott sagte, "Ok, wenn ich fünfzig solche Menschen finde, werde ich beide Städte verschonen." Und dann handelte Abraham weiter, bis Gott sagte, "Wenn ich 10 Gerechte finde, werde ich die Städte verschonen." Ist das vielleicht rachsüchtig?

Oder die Geschichte von Jona, der nach Ninive gehen sollte und der Stadt verkünden, dass Gott sie vernichten würde, weil die Menschen dort so sündig lebten. Am Ende war es so, dass die Niniviter ihre Sünden bereuten und dass Gott sie verschonte, weil sie ihm leid taten! Ich liebe diese Geschichte, weil sie so viel zeigt von unserem menschlichen Denken und von Gottes Größe. Lies doch mal nach im Buch Jona, es ist eine faszinierende Geschichte (und auch nicht sehr lang).

Du fragst, ob Gott eine Vorliebe hat, die Menschen zu verdammen. Ein ganz klares NEIN! Gott liebt die Menschen, sonst hätte er sie ja nicht gemacht. Wenn Gott rachsüchtig wäre, hätte er es ja auch gleich ganz sein lassen können mit den Menschen und Noah und seine Familie auch platt machen. Stattdessen macht er einen neuen Bund mit Noah und verspricht, die Erde nicht mehr zu vernichten, auch wenn die Menschen böse sind.

Es ist halt so eine unbequeme Vorstellung, dass der Mensch eben nicht "edel, hilfreich und gut" ist. Wer will das schon gerne hören? Aber wenn wir uns mal umgucken, sieht es doch so aus, oder? Warum würden wir uns sonst so gerne gegenseitig die Köpfe einschlagen, und zwar nicht nur im übertragenen Sinn? Wenn wir alle so edel und gut wären, dann dürfte es ja viele Ungerechtigkeiten überhaupt nicht geben!

Also, obwohl wir Menschen täglich, stündlich gegen Gottes Gebote verstoßen, liebt er uns trotzdem! Ich finde das schon mal irre. Ich bin nämlich auch Mutter, und ich habe drei Kinder, und wenn ich mir vorstelle, die würden jeden Tag in einer Tour gegen das verstoßen, was ich ihnen sage (kommt eh schon oft genug vor!) - also ich sag dir, ich würde ja sowas von ausrasten! Kann doch keiner von uns haben, oder, wenn ihm ständig auf der Nase rumgetanzt wird!

Aber Gott sagt trotzdem: meine Tür ist immer offen für dich - du darfst kommen, egal wer du bist, egal was du vorher getan hast, es soll alles vergessen sein!

Ich finde das unglaublich gnädig! Ich weiß nicht, ob ich z.B. Mördern vergeben könnte. Gott kann das!

Natürlich gibt es bei Gott auch ein "zu spät", und das sagt er in seinem Wort ganz klar. Eines Tages wird abgerechnet. Darüber gibt es in der Bibel auch keine Unklarheiten. Es steht ganz klar an mehreren Stellen, dass eines Tages Jesus wiederkommen wird und dass dann alle Menschen vor Gott stehen und mit ihren Taten konfrontiert werden. Und natürlich ist klar: keiner von uns kann vor Gott bestehen, denn wir alle sind Sünder, ob wir nun Christen sind oder nicht!

Und jetzt kommts: Statt dass Gott einfach alle über die Kante kippen lässt, gibt er uns die Chance - die freie Wahl: Wer im Leben mit Jesus gelebt hat, für den gibt es auch ein Leben mit Jesus nach dem Tod! Wer mit Jesus gelebt hat, der kann vor Gott bestehen, weil Jesus die Schuld auf sich genommen hat, stellvertretend für die Menschen. Ich finde das einen fairen Deal, du nicht? Jeder kann es sich selbst aussuchen, jeder kann frei "ja" oder "nein" sagen. Jeder sollte sich aber auch über die Konsequenzen im Klaren sein, und dann kann man sich hinterher auch nicht beschweren!

Natürlich hab ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Ich weiß z.B. nicht, was macht Gott mit denjenigen, die auf der Erde so vielen Menschen Gutes getan haben und sich so gut wie möglich an die 10 Gebote gehalten haben, aber ohne wirklich an Gott zu glauben? Ich habe nämlich eine gute Freundin, die ist für mich -obwohl sie nicht an Gott glaubt - ein absolutes Vorbild, weil sie wirklich praktisch Nächstenliebe übt. Ich habe sie schon ganz oft in den Gottesdienst eingeladen, aber leider ist sie bisher nur ein Mal mitgekommen. Sie sagt immer, morgens kriegt sie das nicht auf die Reihe. Aber ich glaube, dass Gott barmherzig ist, bei aller Strenge. Ich glaube, dass wir Menschen Gott nicht 100 Prozent erklären können, und dass niemand vorhersagen kann, wie Gott das letztendlich handhaben wird. Aber wenn wir das könnten, wäre er ja auch nicht Gott, oder? So hoffe ich einfach für meine Freundin, und für viele andere Menschen, dass sie noch einen Weg zu Gott finden, oder dass Gott einfach so lange mit dem Jüngsten Gericht wartet, bis so ziemlich jeder Mensch kapiert hat, dass es das Beste überhaupt ist, mit Gott zu leben. :-))
Nadi
2007-09-06 00:33:04 UTC
Da hast du vollkommen recht!

Wer immer nur vom "Lieben Gott" spricht, hat viele Wesenszüge Gottes vergessen.

Zum Beispiel gibts eine Stelle im NT (Jakobus), wo steht, dass Gott ein verzehrendes Feuer ist.

Gott ist Liebe, ABER er ist auch gleichzeitig absolut heilig und gerecht.

D.h., wenn jemand Gott bewusst aus seinem Leben ausklammert und sein Versöhnugsangebot mit Füßen tritt, der wird dies spätestens nach seinem Tod auch einsehen (müssen).



Andererseits weist man immer ZUERST auf die Liebe Gottes hin.

Denn sie ist doch das wichtigste!



.
Michael F
2007-09-05 23:40:18 UTC
"Aber der Gott der Bibel ist, soweit ich das beurteilen kann, gelegentlich auch einer ziemlich rachsüchtiger und blutrünstiger Natur mit einer Vorliebe dafür, Menschen zu verdammen (auch im NT)."

Sobald du mir dafür eine Stelle aus dem NT genannt hast werde ich meine Antwort nochmal überarbeiten.



Nachtrag (07.09.´07-01:09Uhr):

Gott ist LIEBE

Gott ist Gnade

Gott ist Gerecht

GOTT ist NICHT die Abkürzung für :Guter Opa Total Taub



Es wird definitiv nicht jeder in den Himmel kommen, denn wer sich nicht schon vor dem Tod für ein Leben mit Gott entschieden hat für den ist es ZU SPÄT genauso wie für die Menschen die Noah ausgelacht haben als er seine Arche gebaut hat: solange das Schiff gebaut und die Tiere gesammelt wurden war die Möglichkeit sich zu entscheiden; als die Flut kam war es ZU SPÄT, wer dann noch in die Arche wollte hatte die Chance verpasst.



Johannes 3 Vers16: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, das er seinen eigenen Sohn gab auf das alle die an IHN glauben nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben."



Römer 6 Vers 23: "Die Sünde zahlt ihren Lohn: den Tod. Gott dagegen macht uns ein unverdientes Geschenk: durch Jesus Christus, unseren Herrn, schenkt er uns ein Leben, das keinen Tod mehr kennt.



Römer 8 Vers 28: "Wir wissenaber, dass denen die Gott lieben ALLE Dinge zum Guten mitwirken."



Römer 9 Vers 19+20: "Man wird mir entgegenhalten: >Warum zieht uns Gott dann für unser Tun zur Rechenschaft? Wenn er einfach über uns verfügt, dann können wir ja nicht anders!< Aber bedenkt doch, wer wir sind! Wie dürfen wir uns anmaßen, Gott zu kritisieren? Sagt vielleicht ein Werk zu seinem Schöpfer: >Warum hast du mich so gemacht?<"



Johannes 13 Vers 34: "Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot, das Gebot der Liebe. Ihr sollt einander so lieben, wie ich euch geliebt habe. Wenn ihr einander liebt, werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid."



Klingt das nach Rachsüchtigkeit? Klingt das nach Krieg und Terror?

Ich denke nicht!
Alter Ego
2007-09-05 23:42:15 UTC
entschuldige, aber ich kenne nicht eine stelle im neuen testament, auf die das zutrifft.

magst du ein beispiel geben?
lordseagle
2007-09-06 04:50:53 UTC
Du hast bedingt Recht. Denn Gott ist zwar die Liebe - aber er ist auch heilig und kann deswegen Sünde nicht akzeptieren. Auf Sünde steht nun mal die Todesstrafe. Auch wenn das unserem humanistischen Denken nicht zusagt.

Aber wenn Du die Bibel liest, wird Dir auffallen, wieviel Geduld Gott jeweils mit den Menschen hat. Rachsüchtig und blutrünstig würde ich das nicht nennen.



@facundo: Es wird NICHT jeder aufgenommen. Nur, wer zu Jesus gehört, d.h. ihn bewusst angenommen hat.
anonymous
2007-09-06 08:13:42 UTC
Ich selbst bin mit der Bezeichnung "liebender Gott" immer sehr sparsam, weil ich auch schon mit Gott gehadert habe. Ich weiß sehr gut, was Zweifel sind, auch ich kenne Bibelstellen, die mir etwas befremdlich vorkommen.

Allerdings finde ich deine Sicht der Dinge auch etwas gewöhnungsbedürftig.

Gott hat aber ganz bestimmt keine Vorliebe, Menschen zu verdammen! Im Gegenteil, im NT steht auch, dass Gott will, "dass allen Menschen geholfen werde, damit sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen".



In Johannes 3, Vers 16 steht:

"Also hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."



Gott muss aber gerecht sein, sonst kann Sein Reich nicht bestehen. Ein Richter muss doch auch gerecht urteilen, sogar, wenn er den Angeklagten persönlich kennt. Sonst wäre er doch ungerecht, oder?

Für Gott ist unsere Sünde wirklich etwas sehr Schlimmes! Wir Menschen empfinden das oft als "nicht so schlimm", Gott schon! Deshalb mussten die Juden damals fehlerfreie Tiere zur Vergebung ihrer Sünden opfern. Das war eigentlich schon ein Hinweis auf Jesus, der "fehlerfrei" war, und der für unsere Sünden starb.

Wir leben in einer "gefallenen" Schöpfung, daher gibt es hier auch so viel Leid. Das alles ist aber dadurch entstanden, dass wir Menschen schon damals nicht auf Gott hören, sondern unsere eigenen Wege gehen wollten.

Gott hat dann eigentlich nur das gemacht, was gute Eltern in dem Fall auch tun.

Er hat uns unsere eigenen Wege gehen lassen.



@Noch zur Rache:

Meinst du nicht auch, dass Menschen, die Furchtbares erfahren haben, die Aussage, dass Gott "Rache üben wird", als Trost empfinden?

Wenn laut erhardgr ein Mädchen 18 Jahre lang sexuell missbraucht wurde, (zum Glück vergeblich!) zum Selbstmord getrieben wurde, der *****kerl sich dann selber durch Selbstmord vor der Verantwortung drückte....

Dann wünsche ich mir einen Gott der Rache!
anonymous
2007-09-05 23:44:39 UTC
Eine nüchterne und klare Meinung. Ich bin auch der Meinung das Gott nicht der liebe Onkel ist der alles vergibt. Er ist selbst eine METAPHER ,stehen für eine universelle Macht die aber beides vereint Helles wie Dunkelheit. Ohne die Dualität währe es uns nicht möglich uns weiter zu entwickeln. Die "Christen" sind nicht gleich Christen, die Urchristen z.B. glauben auch an eine Art Wiedergeburt, vergleichbar mit den Buddhisten. Aber unsere westlichen Kirchen sind ein Machtapperat der die Angst der Menschen ausnutzt...auf der einen Seite machen sie dich zum Sünder ( man sündigt immer ) und auf der anderen Seite locken sie dich mit der Vergebung..wenn du brav in die Kirche gehst...und wenn du ein bisschen mehr Geld in den Klingelbeutel wirfst..wird dir vielleicht etwas mehr vergeben. Heuchelei und Doppel Moral.

Natürlich werde ich einen Haufen Daumen runter Ernten....aber wenn ich Beichte ist ja wieder alles OK ^^^^
Ben Scott
2007-09-06 01:48:59 UTC
ich kenne privat ne menge kreuzträger, und mir fällt immer wieder auf: es gibt nicht DAS christentum.



alle beziehen sich auf die bibel, aber jeder zieht sich das raus, was für ihn sinnvoll ist. und es gibt friedlichere interpretationen und kriegerischere. mit der bibel wurde sogar die apartheid begründet!!!!

nur wenige trauern dieser auslegung der bibel hinterher.
anonymous
2007-09-09 23:23:24 UTC
Nehmen wir mal an, Du willst Dein Brot in arabischen Ländern verdienen?

Wie wirst Du mit Sicherheit schnell erfolgreich?

Wer akzentfrei arabisch spricht und sich gut mitteilen kann.

Diese Sprachkenntnis kannst Du nicht bei ALDI kaufen,oder?

Nur wenn Du fleißig Vokabel und arabische Grammatik lernst, kommst Du Deinem Ziel näher.

Das gilt doch für jede andere Sprache auch.

Was Du zum Thema "Christentum"

- oder Heilsangebot GOTTES an den Menschen hier zeigst,

fehlen Dir gravierende Kenntnisse! Wirklich Schade für Dich.

Erfolg kommt von Wissen und tun, mit Sorgfalt und Beharrlichkeit.

Hast Du eine Gesinnung, die Aufrichtigkeit, Wahrhaftikeit, liebt? Dann lese mal die Definition der Papstreden vom letzten Wochenende, über Eigenver antwort ung, Liebe = Bejahung, Wohlwollen, Wohlwirken, an Mitmenschen.

www.BR-online.de

Wer sucht, der findet, wer anklopft, dem wird aufgetan.

Was heißt das?

Leider pflegen zu viele Menschen Vorurteile.

Das ist bequem.

Bequemlichkeit und lernen, schließen sich gegeneinander aus. Neues, Erkenntnisse, sammeln ist von eigener geistiger Bewegungung abhängig.

Wer seinen Standpunkt fest tritt,

tritt auf der Stelle. Perspektive wechseln fördert Lernvorgänge?

Es ist eigentlich ganz einfach.

Sind 10 Millionen Christen in die Länder der Mohammedaner

eingewandert?

Oder 10 Millionen Mohammedaner in Länder der Christlich geprägten Europäer?

Wieso durften in Deutschland an die 4.000 moslemische

Gebetshäuser und Moscheen gebaut werden?

Wieso dürfen keine Kirchen in moslemischen Ländern gebaut werden?

Es darf nicht mal in der 1900 Jahre alten Nikolauskirchen, in Antochien/Türkei spontan ein Gottesdienst, von Christen-Touristen gefeiert werden. Wieso?

Ist der Islam so schwach, dass er für sich islamischen

Moscheen in christlich geprägten

Gastländern einfordert, im Interessenausgleich jedoch

verweigert, dass Kirchen in moslimischen Ländern gebaut werden dürfen und Christliche Gottesdienste

gehalten werden? Nur Schwäche verweigert.

Das ist in Wahrhaftigkeit ein seltsamer Umgang mit dem Christentum.
anonymous
2007-09-08 05:20:05 UTC
Der Tod ist weder eine Rolltreppe noch ein Paternoster ins Paradies. Der "jüngste Tag" oder noch besser das "jüngste Gericht" sind Institutionen, auf welche man gefälligst zu warten hat, bis es soweit ist. Nicht umsonst lauern viele so sehr auf den "Weltuntergang", weil sie diesen mit eben diesem Termin des "Gerichts" gleichzusetzen belieben.

Der Gott der Christen ist kein Gott nur der Gnade! - Hätte er, der ja ALLMÄCHTIG ist, sonst seinen eigenen Sohn opfern müssen?
madhury
2007-09-06 03:35:12 UTC
Weisst du,ich mache es mir leicht,indem ich über diese ganze Sache gar nicht nachdenke....ich glaube an gar nix und so muss ich mich mit diesem Sch...Thema auch gar nicht beschäftigen und den Kopf darüber zerbrechen.Es geht mir schon so was auf die Nerven,dieses ewige "über Gott quatschen"...Jaja,ihr alle denkt jetzt"waaas,diese Sünderin,wie kann die bloss,die kommt in die Hölle,aber sowas von!"Ist mir aber sch.....egal,was andere denken,das ist meine Meinung.
mondin_1
2007-09-06 00:22:44 UTC
Auch wenn ich dem Scheiterhaufen mal wieder ein Stück näher rücke: Ich stimme dir zu. Ich glaube nämlich nicht, dass es so ist, wie man uns das glauben machen will. Und vor allem dieses: "Nimm es hin, weil unser kleines Gehirn nicht dafür geschaffen ist, das gesamte Ausmaß zu fassen..."

Warum ist es das denn nicht? Hätte ER nicht die Macht gehabt, uns so zu konzipieren, dass wir es fassen könnten?

Es heißt, ER wäre unser aller Vater. So weit, so gut. Nun bin ich aber MUTTER und habe eine gewisse Vorstellung davon, inwieweit ich Vorbild sein muss und was ich meinen Kindern abverlangen darf und kann. Und da gehe ich mit IHM schon nicht mehr konform. Ich meine, ich habe meine Kinder "gemacht" und geboren - aber ihnen mit " gehorcht-mir-und-nehmt-es-hin" und "es-ist-so-weil-es-eben-so-ist" und "weil-ich-eure-mutter-bin " bedingungslosen Gehorsam abzufordern entbehrt meiner bescheidenen Meinung nach jeglicher Logik und würde meine (von mir gewählten!) Rolle in meinen Augen heftig in Frage stellen.

Wir geben Leben und nehmen es wieder. Wir schaffen Dinge und zerstören sie wieder. Wir lassen uns auf Fehden ein und tragen sie aus. Nur einige Beispiele für das, was uns laut Bibel "vorgelebt" wurde. Warum also regen wir uns darüber auf, dass wir so sind, wie wir sind? Schuf ER uns nicht nach seinem Vorbild?



Wie gesagt - ich bin Mutter. Aber mir würde nie einfallen, wenn eins meiner Kinder in meinen Augen etwas falsch gemacht hat, es für den Rest seines Lebens uns sämtliche Generationen nach ihm dafür leiden zu lassen. Wenn ich etwas so Wertvolles wie LEBEN geschaffen habe, dann trage ich die Verantwortung dafür und habe alles, was ich von diesem Leben verlange, genau so vorzuleben. Ich kann doch nicht Dinge einfordern, die ich selbst nicht zu geben bereit bin, oder? Und meine Verantwortung geht erst recht so weit, dass ich nicht, wenn es nicht so funktioniert, wie ich es gern hätte, mich hinstellen und sagen kann: Ich schicke euch eine Sintflut (Ob ER auch nur eine leise Ahnung davon hat, wie es ist, zu ERTRINKEN???) und rotte euch beinahe aus und fange dann einfach noch mal von vorn an. Meine Kinder passen mir nicht, also töte ich sie und mache mir neue oder wie?

Ich ernte wahrscheinlich mehr als einen Daumen runter für das hier, weil einige meine Worte bestimmt als zu krass empfinden und vielleicht sind sie das. Aber das sind die Worte, die in der Bibel stehen, auch (nur habe ich dort die Daumen-runter-Liste noch nicht entdeckt, in die ich mich bei einigen Kapiteln gern eintragen würde.)

Hiob: Ihm wurde alles genommen (Oh nein, es wurde ihm auch etwas GEGEBEN: Krankheit...), um zu prüfen, wie tief sein URvertrauen und sein Glauben sind. Ich nehme meinen Kindern also alles weg. Alles - auch ihre Liebsten und schenke ihnen Krankheit und verlange dann von ihnen, dass sie mich gerade DAFÜR lieben? Dass sie mir vertrauen. Wenn jemand so mächtig ist wie ER, dann sind alle anderen wehrlos und geht man so mit Wehrlosen um? Quält man sie bis kurz vorm Verrecken und verlangt dafür auch noch, dass sie einen LIEBEN?

Und wenn alle und alles und jeder und jedes vor IHM gleich sind, wozu waren und sind dann Kriege in seinem Namen nötig und wieso gab es dann das "gelobte Land"?

Und warum streiten wir uns immer wieder darüber? ER will, dass wir nach seinem Vorbild leben und genau das tun wir, wenn wir die Bibel genau lesen. Genau das. Nicht mehr und nicht weniger.

Aber wahrscheinlich liege ich völlig falsch, weil mein Gehirn nicht so konzipiert ist, das alles wirklich zu fassen...

Alles Gute für JEDEN von uns.
anonymous
2007-09-06 08:03:13 UTC
Das ist immer so : Wenn du von einer Sache voll und ganz begeistert bist neigst du dazu die weniger positiven Seiten auszublenden.

Für alle die behaupten, dass es in der Bibel keine Gewalt gibt:

http://www.unmoralische.de/gott.htm

lest euch das durch und versucht, da mal keine Gewalt zu sehen. Es wird nicht gelingen!
anonymous
2007-09-06 02:48:12 UTC
Wenn man dem Allmächtigen nur Liebe zuschreibt vergisst man seine andere Eigenschaften. Ja er ist ein rächer nicht wahr sondern ist und am Richttag wird das auch jeder sehen.



Der Allmächtige ist ein Erbarmer und Gnädiger das sind auch seine Eigenschaften, jedoch sollte keiner der nur Liebe redet vergessen was mit, die götzendienst betrieben haben und seinen "Schöpfers" beweisen nicht anerkannt haben passiert sind.



Menschen vergisst nicht in 24 stunden gibts nicht nur den Tag sondern auch die Nacht.



Er wird gnade und barmhärzigkeit zeigen, dem der seine Beweise anekennt, seine Macht anerkennt, seine Hoheit anerkennt und sagt du hast mich erschaffen. Jedoch sollte der nicht ihm "Ilah" einen Sohn oder Tochter zuschreiben. Der Ilah braucht keine Söhne oder Tochter es gehört sowieso alles IHM.



@mondin_1

Du kannst dich nicht mit dem Schöpfer aller vergleichen. Du bist nur ein Mensch und eine Mutter. Er aber ist kein Mensch sondern der, der die Menschen und alles was erschaffen whahr, alles was erschafft ist und noch erschaffen wird erschafft.
facundo
2007-09-05 23:45:05 UTC
ich bin letztens an einem plakat vorbeigefahren, auf dem sinngemäß stand: jesus lehnt keinen ab. oder so ähnlich. also kann man machen was man will wenn am ende eh jeder aufgenommen wird. das ergibt keinen sinn für mich. ich bin atheist und sollte es nach dem tod dann wirklich himmel oder hölle geben, brauch ich nur zu jesus gehen und sagen laß mich rein. oder wie? mit den schlauen sprüchen auf den vielen plakaten in letzter zeit würde ich deine frage mit ja beantworten. er ist ein gott der beliebigkeit.



ich hoffe es gibt wieder viele daumen runter.
whyskyhigh
2007-09-05 23:43:42 UTC
Seltsamer Umgang mit dem Christentum?



sehe ich auch gerade was ueber mutter teresa geschrieben wird.





Wenn man in diesem Forum oder anderswo, wo sich diese kleine Religionsgemeinschaft sammelt, stöbert, bekommt man das Bild eines alles und jeden liebenden Gottes



das stimmt





geliefert, der so ziemlich jeden im Sofortverfahren nach dem Tod vor der Hölle bewahrt,





das stimmt





eigentlich gar kein Leid auf der Welt wöllte



das stimmt





und die Hoffnung mit keinem Sünder jemals aufgibt.



das ist falsch.

gott hofft nicht









Alles, was in den Schriften nicht direkt nach Liebe klingt, wird zur Metapher dafür umgedeutet.



das ist falsch.

in der bibel findest du nur liebesanleitungen.









Geht das nicht irgendwie an der biblischen "Realität" vorbei?





nein



Ich gebe ja zu, wenn man auf massive Mitgliederwerbung setzen muß, stellt man lieber die Vorteile in den Vordergrund.



das ist falsch.

jesus oder paulus machen keine werbung.







Aber der Gott der Bibel ist, soweit ich das beurteilen kann, gelegentlich auch einer ziemlich rachsüchtiger und blutrünstiger Natur mit einer Vorliebe dafür, Menschen zu verdammen (auch im NT).



das ist falsch.









Wenn ihr das leugnet, leugnet ihr dann nicht auch ihn selbst?







das ist falsch.



lies mal sodom da steht was ganz anderes.







Ist der Gott der reinen Liebe, wie er so oft dargestellt wird, nicht eher ein Gott der Beliebigkeit?



nein

ist er nicht.

alle verse passen zusammen.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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