Frage:
Christentum eigentlich Gnostik?
anonymous
2008-10-21 02:24:29 UTC
Kann es sein das das Christentum eigentlich Gnostisch ist, und die Kirche es nur so für Dumme verkauft hat die die eigentliche Lehre nicht verstehen können?

Zumindest laut Thomas Didimus (Jesus Bruder) und dessen Thomas Evangelium.
Die Kirche nennt ihn den ungläubiegen Thomas.

In den ersten 3 Evangelien wird nirgends von Jesus als Sohn Gottes gesprochen, und Jesus nennt sich selbst Sohn der Menschen.

Erst im Johannes Evangelium wird er Sohn Gottes genannt und das Evangelium ist wesentlich später geschrieben.

Es scheint als ob der Lehrende mehr verehrt wird als die Lehre.

Also Jesus wurde zum Gott erhoben und seine Lehre rückte in den Hintergrund, eigentlich war es die Lehre der Selbstverwirklichung, Gnosis (Erleuchtung) nur die unverständliche Kirche hat es falsch interpretiert udn kaiser konstantin hat dann das Glaubensbekenntnis verfasst, die Gnostiker wurden verfolgt.

War es nicht eigentlich so?

Zweite Frage: Wenn ich von dieser Sichtweise die für mich richtig ist ausgehe, wie muss ich dann den koran verstehen?
Fünf antworten:
anonymous
2008-10-21 03:06:51 UTC
Gnostische Lehren legen es darauf an, daß sich der Mensch *selbst* und aus eigener Kraft erlösen kann, was ewignicht geht. Denn er ist kraftlos geboren und ohne den Retter und Erlöser Jesus Christus ist und bleibt er auch an den Gegner *verloren*.

Deshalb also die Gnosis verworfen werden muß, weil sie der Wahrheit entgegen steht, daß der Weg in das Reich Gottes allein in Jesus Christus gefunden werden kann. Denn nur in Ihm bietet uns Gott die Vergebung ewiggroßer Schuld und Sünde an und damit die Wegnahme einer undenkbar großen Last, darin du das Pfandrecht Satans hast.



Die nun aber Gottes Gnaden verwerfen und sich nicht die Erlösung durch Jesus Christus als für sie dargebracht erwählen, die werden am Ende aus eigener Schuld zu den verworfenen zählen.



Jesus wurde nicht von Menschen zur Gottheit >gemacht, sondern seine *unbegrenzte* Liebe, die Gott in ihm ist, hat die Erlösungstat vollbracht. Die Liebe von Ewigkeit Selbst ist es, und also das Ewige WORT, das durch Jesu Mund die Menschen lehrt und weil Jesus den Namen Gottes und Seinen Willen heiligte, ist es nun Gott als die Liebekraft, die seine Seele samt Leib Sich zur ewigen Wohnstatt vergeistigt und verklärt.



Referat: Die Gnostik

1. Definition

• Gnostizismus (von griechisch gnosis: Erkenntnis), religiös-philosophische Bewegung im 2. und 3. Jahrhundert. Obwohl sich die meisten gnostischen Richtungen zum Christentum bekannten,

unterschieden sie sich maßgeblich vom Glauben der Frühkirche. Der Gnostizismus verstand sich als Geheimwissen über das Göttliche.

• Nach gnostischer Lehre fielen Funken oder Samen des Göttlichen Wesens aus der transzendenten geistigen Sphäre in die materielle (böse) Welt. Durch die Wiedererweckung des göttlichen Elements

in sich könne der Mensch in seine Heimat, den spirituellen Bereich des Transzendenten, zurückkehren und so die volle Erkenntnis über alles Seiende erlangen.

2. Faszination

• Schon immer wollten Menschen ihr Wissen mit ihrem Glauben verbinden. Die Gnostik gab den Menschen die Möglichkeit, Wissen und Glauben zu vereinen.

• Vor allem faszinierte die Menschen der Gedanke von ihrem Verlorensein in der Welt. Indem sie zu der Erkenntnis erlangten, einen göttlichen Teil in sich zu haben, konnten sie sich von dieser

materiellen und damit bösen Welt lossagen und sich so selber über sie stellen.

3. Die Geschichte der christlichen Gnostik

• Die ersten gnostischen Gemeinden entstanden etwa im 1. bis 3. Jhrdt. n.Chr. im syrischen Raum.

• Ihre Lehre beinhaltet Elemente aus den alten persischen Religionen, dem “offiziellen" Christentum sowie der Lehre Platons. Es gab verschiedene gnostische Gemeinden, deren Lehren sich meist von

den anderen unterschieden. Gemeinsam hatten aber alle, daß sie zu wissen glaubten “was war, was ist und was kommt”.

• Die Heiden der damaligen Zeit sahen in den Gnostikem lediglich die christliche Philosophen.. Deshalb war es den “offiziellen” Christen wichtig, sich von der Gnosis abzugrenzen. Sie entwickelten Dogmen, wie z.B. die “Auferstehung Jesu” um so die Verbreitung eines gnostischen Jesusbildes zu verhindern.

• Die Entwicklung der christlichen Mystik und Askese (kein Sex) trug dazu bei, daß der Gnostizismus zurückging und als Bewegung am Ende des 3. Jahrhunderts fast völlig verschwand.

4. Gnostische Schriften

• Ebenso wie die “offiziellen Christen” der damaligen Zeit schrieben auch die Gnostiker (falsche)Evangelien und andere Schriften, die ihre Lehre rechtfertigen sollten. So entstanden zum Beispiel das Perlenlied

des Thomas, die Offenbarung Adams und das Thomas Evangelium.

• Die meisten der heute bekannten Schriften stammen aus Nag Hammadi.

5. Gnostik heute

• Im Irak und Iran gibt es heute noch eine kleine, nicht-christliche gnostische Sekte, die Mandäer.

• Die alten gnostischen Sekten überlebten zwar nicht, doch kehrten einzelne Elemente des gnostischen Weltbildes in periodischen Abständen und verschiedenen Gestalten wieder.

• In der Theosophie (siehe auch Anthroposophie) des 19. Jahrhunderts sowie im 20. Jahrhundert in der Existenzphilosophie, im Nihilismus und in den Schriften
anonymous
2008-10-21 03:56:16 UTC
Was du sagst ist falsch!!!



In den ersten drei Evangelien wird Jesus SEHR häufig Sohn Gottes genannt.





Das Markusevangelium beginnt mit "Evangelium von Jesus dem Sohn Gottes"

Schon bei der Geburt heisst es: Er wird Sohn des Allerhöchsten genannt werden.

Bei der Taufe sagt Gott Vater "Dieser ist mein einziger Sohn".

Bei der Verklärung das selbe.

Petrus (stellt die Kirche dar) bekennt "Du bist der Sohn des lebendigen Gottes"

Der Hauptmann (Heide) sagt, dass dieses der Sohn Gottes ist.

Die Teufel sagen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.

Am Ende fragen die Pharisäer "Bist du der Sohn Gottes?" Jesus antwortet: "Ihr sagt, es ich bin es." Deshalb verurteilen sie Jesus, weil das eine Gotteslästerung sei.



Jesus nennt sich NIE Sohn der Menschen. Er nennt sich in dritter Person fast 90 mal "DER Menschensohn".

Niemand anders als Jesus ist DER Menschensohn. Er ist die einzige göttliche Person, die Mensch geworden ist. Deshalb ist der Sohn dadurch charakterisiert, dass er DER Menschensohn ist.

Dies zeigt seine göttliche Perspektive. Denn aus menschlicher Perspektive sind alle Menschen Menschenkinder. Das ist keine besondere Bestimmung. Nur für eine göttliche Person ist Menschensohn eine Bestimmung.



Wenn der Sohn Gottes von sich spricht sagt er IMMER DER Menschensohn.

Wenn die Menschen von Jesus sprechen, sagen sie IMMER DER Gottessohn, weil Jesus der EINZIGE Mensch ist, der Gott ist.

Und auch Gott Vater sagt von Jesus der Sohn Gottes, resp. Mein Sohn.



Das NT ist da äusserst konsequent.

(Der Sonderfall des Stephanus in der Apostelgeschichte ist getrennt zu betrachten. Es ist die Wiedergabe eine Jesuswortes.)





Das Johannesevanglium ist nicht so alt wie du denkst (Papyrus P52 von John Rylands 100-130.

Aber auch die Briefe sind voll von "Sohn Gottes" oder "Vater von Jesus".

http://de.youtube.com/watch?v=bJK_dWpMZWw

Kaiser Konstantin hat kein Glaubensbekenntnis verfasst. Er war Heide und hat sich erst auf seinem Sterbebett bekehrt.



Du sagst: "Es scheint als ob der Lehrende mehr verehrt wird als die Lehre."

Genau so ist es!!! Das Christentum ist keine Ideologie, sondern Nachfolge Christi, wie der Name schon sagt!

Das Christentum ist Personenkult, der göttlichen Person des Sohnes Gottes gegenüber (und den anderen beiden göttlichen Personen).

Der Islam betet eine Lehre an, genau das machen die Gnostiker auch.

Genau deshalb wurden die Gnostiker von den Christen abgelehnt: weil "Sie die Lehre mehr verehrten, als den Lehrer."



(Besonders witzig ist, dass du das Alter des Johannesevangelium kritisierst, während du dich auf das (nichtkanonische) "Thomas"-Evangelium stützt, das viel jünger ist. LOL Auch sieht die Wissenschaft in diesem "Evangelium" noch keine wirklich gnostische sondern nur eine gnostizierende Schrift. Die Wissenschaft kennt keinen Widerspruch zur orthodoxen Lehre. Obwohl dieser Text in Analogie auch Apostel Menschsöhne nennt, ist DER Menschensohn allein DER Sohn Gottes.)
Jeany
2008-10-21 05:43:44 UTC
Das Thomasevangelium ist gar nicht anerkannt und hat noch niemals zur Bibel gehört.

Jesus sprach absichtlich vom Menschensohn, weil das ein typischer Begriff für den Messias im Judentum war.

Jeder Jude hatte das verstanden!

Mal eine persönliche Frage an dich:

Wenn du ein Projekt vorhast, vielleicht eine Firma zu gründen, welche Mitarbeiter suchst du dir dann aus?

1. Diejenigen, die keine Ahnung haben?

2. Diejenigen, die sich schon etwas auskennen?

Du wirst sicher erst einmal die 2. Gruppe nehmen, weil sie Ahnung von der Materie haben. Dann erst stellst du Lehrlinge an, die du dann ausbildest.

Jesus hatte für das, was Er vor hatte, erst einmal Juden gebraucht, weil sie sich besser auskannten, was Gott betrifft. Dann kamen auch die Menschen aus den Heidenvölkern hinzu. Es handelt sich um EINE Gruppe.

Übrigens hat Jesus den Missionsbefehl gegeben, Menschen aus allen Völkern zu Jüngern zu machen.

Als Jesus ging, kam der Heilige Geist, der keinen Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden machte.
whyskyhigh
2008-10-21 09:12:40 UTC
jesus ist das gegenteil von gnostik

also jeder der nicht lebt wie jesus ist ein gnostiker

mk 4,9
leer/voll
2008-10-21 04:13:37 UTC
es bleibt nix übrig von den lehren der kirchen wenn man auf die aussagen jesu zurückgeht.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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