Nach diesem beeindruckenden Statement von @Mytilena oder sollte man lieber dazu "geistiges Feuerwerk" sagen, was sie hier "abgebrannt " hat, ist es schwierig für mich, der in der Sache ähnlich denkt und fühlt, noch etwas Vernünftiges und Neues beizutragen.
Ich meine, sehr viele Menschen tuen sich für mich völlig verständlich außerordentlich schwer, die Endlichkeit unseres Daseins auf dieser Welt zu akzeptieren, auch für mich persönlich war einmal in der Glaubensphase meines Lebens die Sehnsucht nach dem ewigen Leben ein sehr wesendlicher Glaubensinhalt.
Inzwischen habe ich gelernt und habe auch keine "Bauchschmerzen" damit, mit der Unausweichlichkeit der eigenen Endlichkeit umzugehen.
Wenn nun jemand dies nicht akzeptieren will oder kann, dann soll er in "Gottes Namen" an ein Leben nach dem Tod glauben, wichtig ist doch nur, dass er ein Leben in Würde vor dem Tod führt.
Zweifellos gibt es Persönlichkeiten, die zumindest so lange, wie die Menschheit existiert, "unsterblich" sein werden und es gilt die bekannte Weisheit:
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant / Lucius Annaeus Seneca
Für die absolute Mehrheit der Menschen ist diese "Unsterblichkeit" dennoch nur relativ, denn irgendwann ist man vergessen, darüber sollten wir uns keinerlei Illusionen machen.
Ob die von der menschlichen Zivilisation hinterlassenen "Spuren" für andere Zivilisationen erhalten bleiben, was ja im gewissen Sinne Unsterblichkeit für unsere Spezies ausmachen würde, steht in den Sternen, denn wir wissen weder, ob von unseren Spuren überhaupt etwas übrigbleibt oder ob es überhaupt andere Zivilisationen gibt, geschweige denn, ob diese in der Lage sind diese "Spuren" zu erfassen und zu lesen.
Ich persönlich sinniere kaum mehr über ein Leben nach dem Tod, vielmehr über das Leben auf dieser Welt.
Und da gibt es eine phantastische Hymne an das Leben, die aus der Feder einer Persönlichkeit stammt, die sich ihre "Unsterblichkeit" in den Herzen vieler Menschen redlich verdient hat:
Mutter Theresa errichtete 1986 in New York ihr erstes Pflegeheim für Aidskranke. Sie gab diesem Heim den Namen "Geschenk der Liebe".
Noch heute hängt dort in der Eingangshalle ein Poster an der Wand.
In diesen Zeilen hat die Friedensnobelpreisträgerin
ihre Gedanken an das Leben zusammengefasst.
Das Leben ist eine Chance - nutze sie
Das Leben ist schön - bewundere es
Das Leben ist Wonne - koste sie
Das Leben ist ein Traum - verwirkliche ihn
Das Leben ist eine Herausforderung - nimm sie an
Das Leben ist eine Pflicht - erfülle sie
Das Leben ist ein Spiel - spiele es
Das Leben ist kostbar - schätze es
Das Leben ist Reichtum - bewahre ihn
Das Leben ist Liebe - erfreue dich an ihr
Das Leben ist ein Rätsel - durchdringe es
Das Leben ist ein Geheimnis - lüfte es
Das Leben ist ein Versprechen - erfülle es
Das Leben ist Leiden - überwinde es
Das Leben ist ein Lied - singe es
Das Leben ist ein Kampf - nimm ihn auf
Das Leben ist eine Tragödie - stelle dich ihr
Das Leben ist ein Abenteuer - wage es
Das Leben ist Glück - verdiene es
Das Leben ist das Leben - erkämpfe es dir
@Rincewind
Ganz sachlich gesehen hast Du völlig recht, aber bei so viel Rationalität fröstelt es mich selbst als Atheist ganz gewaltig.