Viel haben Christen der vergangenen Jahrhunderte getan, um einer so ungeheuerlichen Behauptung einige Wahrscheinlichkeit zu geben. Sie haben z. B. die in der Bibliothek von Alexandria gesammelten griechischen Übersetzungen indischer und persischer Quellen, aus denen jüdische Schreiber des alten und neuen Testamentes im 2. Jahrhundert n. u. Ztr. (siehe »Das große Entsetzen - Die Bibel nicht Gottes Wort«) so eifrig entlehnten, vernichtet, und so können alle Christen von heute nur auf dem Umweg über Indien Einblick in die Tatsachen erhalten, die ich in meinem Buche »Erlösung von Jesu Christo« nachgewiesen habe. Wesentliche Bestandteile der sehr unvollkommenen indischen Ethik, wie sie im Gesetzbuch Manus, in den Lehren der Bhaktireligion, in der Krischna- und der Buddhalehre enthalten sind, sind in die Bibel als »christliche Ethik« gewandert. Das könnte heute jeder durch das genannte Buch erkennen, aber man urteilt lieber ohne Kenntnis und verurteilt entsprechend den der Wahrheit Hohn sprechenden Behauptungen christlicher Geistlicher. Es kostet auch weniger Zeit, ist leichter, bequemer und auch dem Fortkommen in der Welt weit zuträglicher, in das Horn zu blasen wie andere und einfach zu behaupten, die christliche Ethik ist die höchste, die den Menschen je gegeben wurde, und ohne sie würde das Volk sittlich entarten. Was kümmert es alle die Menschen, die solches behaupten, daß die christlichen Völker und auch ihr eigenes Volk nach der Annahme des Christentums in einem unheilvollen Grade entartet sind? Es würde gar nicht so viel Mühe machen, sich dies beweisen zu lassen, obwohl die Christen die meisten römischen Urteile über unsere Ahnen vernichteten und deren Kulturwerke durch Ludwig den Frommen, nachdem sie gesammelt waren, verbrannten und Chroniken fälschten. Es bleiben Zeugnisse genug, die uns das gleiche bezeugen, was uns die Ethnologen aller Länder gründlich nachgewiesen haben, daß nämlich die Völker, die man von ihrem artgemäßen Glauben trennte, um ihnen das Christentum aufzunötigen, in unheimlichem Grade moralisch entartet sind. Für unser Volk führe ich als Beweis hierzu das an, was Tacitus über unser Vorfahren sagte:
»Des Germanen Ehe ist strenge, er ist der einzige Nichtrömer, der einem Weibe die Treue hält.«
»Spät erst gelangt der Jüngling zum Liebesleben, daher später seine unerschöpfliche Manneskraft. Auch mit den Jungfrauen eilt man nicht, sie leben in der gleichen Weise.«
Ferner das Wort Julius Cäsars:
»Die Germanen erachten es als Schande, sich vor dem 20. Jahre« (der Zeit des Eheschlusses) »dem anderen Geschlechte zu nahen. Dabei leben sie gar nicht etwa getrennt voneinander.«
Ich verweise ferner gerne darauf, daß noch im 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ein römischer Bischof von den ungetauften Germanen berichtet:
»Wo die Goten hinkommen, da herrscht Keuschheit und wo die Vandalen hinkommen, da werden sogar die verderbten Römer keusch.«
Ferner berichtet Tacitus, daß es eines geschriebenen Gesetzes bei unseren Vorfahren nicht bedurfte, sondern daß ihre Selbstbeherrschung die Erfüllung des Sittengesetzes verbürgte. Will also der Christ sein Dogma als eine Wahrheit verteidigen, daß die christliche Ethik den Völkern nötig sei, weil sie deren Halt vor Entartung wäre, so schlägt er den Tatsachen der Weltgeschichte ins Gesicht. Diese beweist das Gegenteil. Aber ich habe in meinen Werken nachgewiesen, daß Entwurzelung aus dem arteigenen Glauben und Aufdrängen von Fremdlehren immer den sittlichen Halt eines Volkes auf das höchste gefährden, da jede Rasse entsprechend der Eigenart ihres Erbgutes andere Wege zum Einklang mit dem Göttlichen geht. So bedarf es denn noch einer Prüfung der christlichen Ethik, denn gegen ihren Wert beweist an sich die Tatsache der Entartung aller zum Christentum bekehrten Völker noch nicht Genügendes. Es kann sich hier nicht darum handeln, daß ich die eingehende Gegenüberstellung der moralischen Wertungen meiner Gotterkenntnis mit der christlichen Ethik und mit jener der tatsächlichen Quellen so vieler Lehren der Bibel, nämlich den indischen Religionlehren, hier noch einmal gebe; sie sind so kurz wie möglich in meinem Buch »Erlösung von Jesu Christo« gebracht worden und ertragen keine weiteren Kürzungen. Es soll sich für uns hier nur darum handeln, die herrschenden Suggestionen über die christliche Ethik ohne jede Forderung der Vollständigkeit der Betrachtung kurz zu prüfen, nur bedacht, auch dem überarbeiteten und einer längeren Prüfung abholden Volksgenossen einiges von der völligen Unhaltbarkeit seiner Behauptungen anzudeuten.
Die in unserer Schrift »Das große Entsetzen - Die Bibel nicht Gottes Wort« enthüllte Entstehung der ganzen Bibel vom 2. Jahrhundert v. u. Ztr. bis zum 3. nach Christi aus bunt zusammengewürfelten Quellen und Überlieferungen erklärt, weshalb die Bibel eine geschlossene klare Ethik überhaupt nicht enthalten kann. Aus mündlicher jüdischer Überlieferung, aus persischen und indischen Religionschriften, aus einzelnen Lehrsprüchen des jüdischen Talmud, aus griechischen Anschauungen sind zum Teil sehr verzerrte Entlehnungen vorgenommen und bunt durcheinandergewürfelt, wie ich dies für die Evangelien des neuen Testamentes in meinem Buch »Erlösung von Jesu Christo« eingehend nachwies.
Das »alte« Testament, das in der Mehrzahl seiner Bücher ebenso jung ist wie das neue, wird gewöhnlich von den Christen nicht gern als Quelle der christlichen »höherstehenden Ethik« genannt, obwohl die beiden christlichen Kirchen sich dazu bekannt haben, daß das neue Testament auf dem alten aufbaut und obwohl Christus in der Bergpredigt ausdrücklich betont hat, daß das jüdische Gesetz durch ihn bis auf den kleinsten Buchstaben erfüllt werden soll. Er sagt:
Matth. 5, 17: »Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.«
18: »Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde vergehen, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetze, bis daß es alles geschehe.«
Nicht als wegen des Festhaltens der Geistlichen beider Konfessionen an dem alten Testament und seinem Gesetze, sondern wegen dieses von Jesus von Nazareth in der Bibel, dem »Worte Gottes« übermittelten klaren Ausspruches ist das alte Testament und seine Ethik zur Grundlage für die Christen erhoben. Es birgt dreierlei ethische Lehrquellen: 1. die zehn Gebote, die aus den sogenannten Gesetzen des Moses von den Christen herausgegriffen sind, während sie das elfte schon schamhaft verschweigen müssen, sind verstümmelte und verkümmerte Entlehnungen aus Gesetzen Zoroasters und Gesetzen Manus, die Jahrtausende älter als die älteste Niederschrift des alten Testamentes sind. Sie enthalten im großen und ganzen in recht verkümmerter Form ein paar Sittengesetze fast aller Völker, ohne die ein Gemeinschaftsleben nicht recht vorstellbar ist, nämlich die Wahrung des Eigentums, einschließlich der Achtung vor der Ehe eines anderen, die Wahrung des Lebens und das Unterlassen der Verleumdung der Volksgenossen. Dabei leisten sie sich irdische Lohnverheißung für die Selbstverständlichkeit der Ehrung der Eltern, die in allen nichtchristlichen Völkern, ohne solche Verheißungen, selbstverständliche Sitte ist. Das einzige, was diese verstümmelten Entlehnungen Neues bergen, ist der Befehl des jüdischen Gottes: Jahweh (»Jehovah«), anderen Göttern nicht zu dienen, der unter Hinweis auf erwiesene Wohltaten gegeben wird! Daß es sich hier um »höchste ethische Gesetze« handele, die außerhalb der Bibel nicht gegeben seien, kann der verblendete Christ in unseren Tagen nicht mehr glauben. Erst recht wird er dies nicht von den jüdischen Priester- und Opfergesetzen, die sich in den sogenannten fünf Büchern Mose befinden, behaupten können.
Mit der zweiten Quelle ethischer Belehrung durch vorbildliche Menschen steht es aber noch schlimmer. Es wird soviel Unzucht in diesem Buche berichtet, wie selten in irgendeinem anderen Buche der Welt. Da nun das alte Testament immer wieder beteuert, daß Jahweh (»Jehovah«) den Ungehorsam seines Volkes auf das schwerste bestraft, so müssen alle die Taten der Zügellosigkeit und Triebentartung, die keineswegs von Jahweh (»Jehovah«) getadelt oder bestraft werden, auf die Gläubigen in dem Sinne wirken, als seien sie nicht strafbar, nein, als sie all dieser ohne jeden Ausdruck von Ablehnung oder des Tadels berichtete ungestrafte Handeln der jüdischen Erzväter und Könige usw. eher nachahmenswert. Wenn z. B. Jahweh die Städte Sodom und Gomorra wegen ihrer Laster durch Feuer und Schwefel dem Erdboden gleichmachen, alle Einwohner dabei vernichten will, und Abraham vergeblich um die Schonung eines Teiles der Einwohner bittet, so muß der Leser überzeugt sein, daß die Einzigen, die von den Engeln Gottes dann gerettet werden, nämlich Loth, seine Frau und seine Töchter, in den Augen dieses Gottes besonders edel und rettenswert sind. Erfährt er nun im nächsten Kapitel (1. Moses 19), daß dieser Gott zwar das Weib des Loth, nur weil es sich umgedreht hat, um die untergehende Heimat noch einmal anzublicken, zur Strafe in Salz verwandelte, während Töchter, die ihren Vater betrunken machen, um Blutschande mit ihm zu begehen, ebenso wie der Vater selbst, völlig ungestraft bleiben, so ist mit dieser Aufeinanderfolge der Erzählungen bei derartiger Auffassung von Gott und seinen Strafgerichten Erlaubnis gegeben, es in ähnlicher Lebenslage Loth und seinen Töchtern gleich zu tun! Wenn in den letzten Jahrhunderten die Geistlichen über die willkürlich nachträglich abgetrennten Kapitel Überschriften schrieben, die in Widerspruch mit solcher Ethik stehen, so müssen wir das als willkürliche, ja ungeheuerliche Eingriffe und Fälschungen des »Wortes Gottes« zurückweisen. Das genannte Kapitel 1. Mos. 19, erhielt z. B. die Überschrift »Vertilgung Sodoms, Loths Errettung und Sündenfall«. Das ist eine grobe Fälschung! Jahweh sieht in solchem Verhalten dieser Juden keinen Sündenfall, tötet keinesfalls den einzig aus Sodom und Gomorra Geretteten und seine Töchter wegen Entartung, sagt ihnen auch kein strafendes Wort, die Bibel berichtet nur die Namen der Stämme, die aus dieser furchtbaren Unzucht hervorgingen. Ganz solcher Art »Ethik« entsprechend wird ohne jede abfällige Beurteilungen oder ohne Bericht von Strafen Jahwehs, nein, sogar unter Mitteilung von Belohnungen der Missetäter und Bestrafen der Unschuldigen, das zweimalige Verkuppeln der eignen Frau an fremde Könige mit Hilfe des Luges, daß sie die Schwester sei, vom Erzvater Abraham berichtet. Er wird mit Gütern reich belohnt, nur der betrogene König wird von Jahweh bestraft. Das ist eine sehr gründliche »ethische« Belehrung bedenklichster Art. Sie steht den Verherrlichungen der Lebensweise der Könige Saul, Salomon und David ebenbürtig zur Seite und ebenso der Erbschleicherei und Betrügerei des Erzvaters Jakob, Taten, die den Segen Jahwehs keineswegs von ihm nehmen. Solche furchtbare »ethische« Belehrung wird durch die Erzählung von Hiobs Frömmigkeit und Geduld im Erleiden von Schicksalsschlägen wahrlich nicht wett gemacht. Niemals also wurde so dreist und kühn die Wahrheit auf den Kopf gestellt, als wenn man behauptet, daß das alte Testament den Völkern die erste und noch dazu eine hohe Ethik geboten hätte.
Noch schlimmer aber steht es hierum, wenn wir nun noch die dritte Quelle der ethischen Belehrung in diesem Buche, das »Worte Gottes« unmittelbar übermitteln will, betrachten. Was da in den Büchern Mose, in den Propheten und in den Psalmen an schauerlicher Rachsucht, an grausamsten Mordwillen gegen alle ungläubigen Völker, an Haß, an Mitteilungen Jahwehs, daß er die Feinde mit List und Lüge überwinden will, geschrieben steht, ist unseren Lesern nur allzu bekannt. Ich habe eine Auswahl solcher »Gottesworte« in meiner Schrift »Verschüttete Volksseele« zusammengestellt.
Angesichts solcher furchtbaren Ethik des alten Testamentes wird im Widerspruch zur ausdrücklichen Versicherung Jesu (s. o.) die Suggestion gegeben und sitzt in vielen Millionen Menschen, die nicht mehr an das Christentum glauben, zur Stunde noch eisern fest, das neue Testament gäbe eben eine ganz entgegengesetzte Ethik: »Das Christentum ist die Religion der Liebe und des Friedens« heißt dann die Auskunft. Hätten die Juden im 2. Jahrhundert u. Ztr. nur aus indischen Lehren der Bhaktireligion, aus den Buddhalehren und Krischnalehren entlehnt, wie es für so viele Stellen, Gleichnisse und Lehren des Jesus von Nazareth einwandfrei nachweisbar ist (siehe »Erlösung von Jesu Christo«), dann könnte das Christentum wie die Lehre Krischnas und Buddhas vor allem eine Religion der grenzenlosen, wahllosen, vor keinen sittlichen Forderungen halt machenden Menschenliebe genannt werden. Lehrte doch Krischna:
»Gleich der Erde, die erträgt, daß die, die sie bearbeiten, sie mit Füßen treten und ihren Busen zerfleischen, müssen wir Übles mit Gutem vergelten.«
»Suchet den Zorn durch Liebe zu brechen, Böses mit Gutem zu erwidern, Gierige zu besiegen durch reiche Gaben.«
»Liebet und unterstützet euere Brüder. Seine Nächsten schützen und lieben und ihm beistehen ist die Tugend, die Gott am wohlgefälligsten ist.« (Siehe S. 266/67 »Erlösung von Jesu Christo«).
Noch weiter geht Buddha. Er ist die Quelle, aus der die Schreiber des neuen Testamentes die Lehre von der Feindesliebe und dem gänzlichen Verzicht auf Haß und Abwehr nahmen. Weil sie aber eben aus unterschiedlichsten Quellen zusammenschrieben und ihre jüdischen Weltherrschaftsziele mit Hilfe des Christentums erreichen wollten (vgl. »Eingestandenes Judenwollen: Völkerzerstörung durch Christentum«), deshalb stehen im neuen Testament unmittelbar dazwischen die Worte fanatischsten Hasses, des Fluchens gegenüber Ungehorsamen, des Verfolgens der Andersgläubigen wie im alten Testament. Es sind dies die jüdischen Worte, die wir auf das beste mit den Worten Jahwehs selbst aus dem alten Testament in Einklang sehen. Als Jesus sein Jünger aussandte, lassen die jüdischen Evangelisten ihn zunächst Worte in engster Anlehnung an die Aussendung der Jünger durch Buddha in der Mahabharata sprechen, aber mitten hinein werden die Schreiber jüdisch alttestamentarisch und es kommt z. B. zu den furchtbaren Worten:
Matth. 10, 34: »Ich bin nicht gekommen Frieden zu senden, sondern das Schwert.«
35: »Denn ich bin gekommen den Menschen zu erregen wider seinen Vater und die Tochter wider ihre Mutter und die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter.«
36: »Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.«
Wie wenig es sich bei Jesus von Nazareth um die Lehre der Haßentsagung wie bei Buddha und Krischna handelt, lesen wir auch in seinen Worten:
Lukas 14, 26: »So jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.«
Gegen Ungläubige und Ungehorsame wendet Jesus von Nazareth nach dem Bericht der jüdischen Evangelisten Worte der Verdammung an, die genau so gut in dem alten Testament als Jahwehworte stehen könnten:
Matth. 11, 20: »Da fing er an, die Städte zu schelten, in welchen die meisten seiner Taten geschehenen waren und hatten sich doch nicht gebessert.«
21: »Wehe dir! Chorzin! Weh dir, Bethsaida! Wären solche Taten zu Tyrus und Sidon geschehen, wie bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten im Sack und in der Asche Buße getan.«
22: »Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher gehen am Jüngsten Gericht als euch.«
23: »Und du, Kapernaum, die du bist erhoben bis an den Himmel, du wirst bis in die Hölle hinunter gestoßen werden. Denn so zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, sie stünde noch heutigen Tages.«
24: »Doch ich sage euch: Es wird der Sodomer Lande erträglicher gehen am Jüngsten Gericht denn dir.«
Da nun mit solcher jüdischen Grausamkeit gegen Ungehorsame die Welteroberungziele, wie das alte Testament sie für seinen Jahwehglauben gestellt sieht, im neuen Testament durch das angebliche Jusuwort: »Gehet hin in alle Welt und lehret die Völker«, aufgenommen sind, da ferner der sittliche und philosophische Gehalt dieser Bibel derart sind, daß die Völker auf das schwerste und fast immer nur mit Hilfe rohester Gewalt und Ausrottung der Ungläubigen zu solchen unhaltbaren Lehren zu bekehren waren, so hat sich dieser Teil der christlichen Ethik: Der Haß und der Vernichtungwille, ja Mordwille gegen Andersgläubige, fast auschließlich in der Geschichte ausgewirkt und wirkt noch bis zu Stunde in grauenhafter Weise.
Es ist also unwahr, daß das Christentum Religion der Liebe ist, es hat einige der indischen, an den Pflichten der Volkserhaltung und anderen sittlichen Grenzen nicht innehaltenden volksgefährdenden Vorschriften der Liebe übernommen, aber es ergänzt sie durch Haß- und Vernichtungswillen gegenüber den Ungläubigen und Andersgläubigen. Nicht Entartung, sondern Erfüllung alttestamentarischer Vorschriften und der neutestamentlichen Lehren des Jesus von Nazareth liegen also z. B. in der geschichtlichen Tatsache vor Augen, daß die katholischen Spanier und die protestantischen Engländer in Amerika 25 Millionen Indianer durch List und Gewalt und Mord zugrunde richteten.
Erfüllung christlicher Ethik gegen Andersgläubige sind auch die Taten, die die katholische spanische Zeitung »La Bandera Catholica« vom 29. Juli 1883 stolz von der spanischen Inquisition berichtet:
»Gesamtsumme der Männer und Frauen, welche unter der Herrschaft von 45 Generalinquisitoren lebendig verbrannt wurden: 35 534, Gesamtzahl, derer die in Effigie verbrannt wurden, 18 637, Gesamtzahl derer, die zu anderen Strafen verurteilt wurden, 393 533.«
Gedenken wir noch aller der mörderischen Glaubenskriege der Christenvölker, dann wissen wir zu Genüge, der Engelsgruß »Friede auf Erden« hat sich nicht erfüllt, im Gegenteil, blutigste Kämpfe ohne Ende wurden von Christen entfacht. Dies geschah aber nicht etwa, »weil die unvollkommenen Menschen die hohe christliche Ethik nicht erfüllen können«, sondern weil christlich fromm genug waren, den Haß gegen die Ungläubigen und Andersgläubigen, den die Bibel lehrt, zu leben. So haben sie denn auch die Worte Jesu voll erfüllt, die Lukas von ihm meldet:
Lukas 12, 51: »Meinet Ihr, daß ich hergekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht.«
52: »Denn von nun an werden Fünf in einem Hause uneins sein; drei wider zwei und zwei wider drei.«
Nicht Entartung der Ethik der Bibel mit ihren Lehren von der Besessenheit von Teufel und ihrem Gebot »Die Zauberer sollst du umbringen«, sind endlich auch die Folterungen von 9 Millionen Frauen als Hexen in den christlichen Ländern! Nie also hat es eine tollkühnere Unwahrheit gegeben, als die Behauptung, die christliche Ethik sei eine Ethik der Liebe und des Friedens.
»Aber das Christentum lehrt doch die Barmherzigkeit in seinem Gleichnis vom Samariter«, so hören wir schon die Antwort. »Wo war denn die Krankenpflege, wo waren die Hospitäler, ehe das Christentum seine Werke der Menschenliebe lehrte und vollbrachte?«
Gewiß hat die Bibel diese Gebote der Barmherzigkeit von anderen Lehren übernommen, wie ich oben aus dem Worte Krischnas zeigte. Aber schon der Umstand, daß diese Jahrtausende zuvor schon in anderen Ländern gelehrt wurden, ehe die Bibel geschrieben war, zeigt, daß Barmherzigkeit und Nächstenliebe nicht erst aus der Bibel stammen! Trotz aller Tilgung der vorchristlichen Spuren der Kultur steht das einwandfrei fest. Mit Recht sagt Stewart Roß in seinem Buche »Jehovahs gesammelte Werke«:
»Eine der allermodernsten und auch frömmsten Geschichtslügen besteht darin, daß man behauptet, das Christentum in seiner segensreichen Wohltätigkeit habe zuerst Hospitäler eingeführt.«
Er weist dann darauf hin, daß in der Bibel überhaupt nirgends Hospitäler anempfohlen werden, daß Hospitäler mit sehr viel zuträglicherer, sachgemäßer Behandlung der Kranken in den verschiedenen Kulturländern, lange ehe es überhaupt ein Christentum und eine Bibel gab, bestanden hatten, so bei den Indern, den Griechen, den Römern, in der alten mexikanischen Kultur. Er führt hier Bancroft, den größten Historiker Amerikas an, der uns mitteilt, daß in allen größeren Städten des heidnischen Mexikos Hospitäler vorgefunden wurden, in denen Kranke geheilt wurden und invalide Soldaten dauernde Zufluchtsstätten fanden, und berichtet, daß sie weit bessere Ärzte hatten als die Christen nachher mitbrachten. Ja, Stewart Roß weist mit Recht darauf hin, daß einmal die Lebensweise der Christen so abträglich im Vergleich zu ihren heidnischen Ahnen war, daß Hospitäler in christlichen Völkern weit notwendiger wurden, und daß zum anderen die medizinische Behandlung der Kranken völlig verdrängt wurde von abergläubischen Behandlungen mit geweihtem Öl usw. Wir wissen, daß die medizinische Wissenschaft sich im schwersten Ringen gegen das Christentum Schritt für Schritt das Feld erobern mußte, um aus den Krankenhäusern statt Sterbehäusern Anstalten zu machen, aus denen viele als genesen entlassen werden. Auch mit dieser ungeheuerlichen Behauptung ist es also nichts, und es gibt zahllose Fälle, die es beweisen, daß der fanatische Haß der Christen gegen Andersgläubige sich sogar hier und dort störend in das Amt der Helfenden einschleicht, die Unterschiede machen, die in diesem lebenswichtigen Beruf der Sippen- und Volksfürsorge niemals vorkommen dürfen.
Mögen diese Beispiele genügen, um zu zeigen, wie verhängnisvoll irreführend die allherrschenden Suggestionen, die man mit Hilfe der Täuschung über die Entstehung der Bibel und ihren ethischen Inhalt, ferner durch Tilgung der Spuren der vorchristlichen Zeit mit Fälschungen der Chroniken aus christlicher Zeit und mit Verlästerung der heidnischen Ahnen aller christlichen Völker aufrechtzuerhalten trachtet.
Wie traurig es im übrigen um die Ethik des neuen Testamentes bestellt ist, das möge jeder durch die Gegenüberstellung derselben mit den indischen Quellen, aus denen so viel in verzerrter Form entnommen ist, und mit den moralischen Wertungen der in meinen Werken enthaltenen Deutschen Gotterkenntnis aus dem Buche »Erlösung von Jesu Christo« kennenlernen, das zur Stunde noch Wahrheit künden darf. Hier sei nur erwähnt, daß wir auf dem Gebiete der Sexualethik, der Moral der Minne, vor der erschütternden Tatsache stehen, daß Jesus von Nazareth die damals herrschende Vielweiberei nicht verbietet und infolgedessen auch nur einen Ehebruch des Weibes kennt. Die einzige Verbesserung der damals herrschenden entarteten jüdischen Zustände war die, daß er sagte, es müsse Ehebruch des Weibes vorliegen, wenn man die Frau mit einem Scheidebrief aus dem Hause schicken darf. Seinen Jüngern aber stellte er das von ihm selbst gelebte Ideal der Enthaltsamkeit auf, das sich in den christlichen Klöstern und im Priesterzölibat sattsam ausgewirkt hat. Das Erschütterndste aber ist, daß er noch nicht einmal lehrt, es müsse dieses Ideal einzig und allein durch Selbstbeherrschung gelebt werden, sondern wir lesen in Matth. 19:
10: »Da sprachen die Jünger zu ihm: steht die Sache eines Mannes mit seinem Weibe also« (nämlich daß er nur bei Ehebruch sie fortschicke, sich scheiden kann), »so ist's nicht gut ehelich zu werden.«
11: »Er sprach aber zu ihnen: das Wort faßt nicht jedermann, sondern denen es gegeben ist.«
12: »Denn es sind etliche verschnitten« (=kastriert, entmannt), »die sind aus Mutterleibe also geboren, und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben, um des Himmelreiches willen. Wer es fassen mag, der fasse es.«
Ebenso unheilvoll für die Völker, die nach christlicher Ethik leben, ist der Umstand, da im neuen Testament die Pflichten der Volkserhaltung durch heldische Leistung der Verteidigung der Freiheit und durch gewissenhafte tattägliche Leistung für Sippe und Volk überhaupt nicht erwähnt sind, für Christus gibt es nur einen Glaubenskampf gegen Andersgläubige, und der muß sich auch gegen die nächsten Angehörigen richten (s. o.). Aber es fehlen nicht nur alle diese sittlichen Wertungen, sondern es wird bezüglich des Wirtschaftideals, der Arbeit und der heldischen Leistung eine Lehre gegeben, die, wie die Juden Klausner, Ravage und Marx (vgl. »Eingestandenes Judenwollen: Völkerzerstörung durch Christentum«) nur allzu deutlich aussprechen, die Völker atomisieren, aus ihren Stammespflichten herausreißen und sie unfähig machen zur heldischen Abwehr alles Übels und zur Verteidigung der eigenen Freiheit und Ehre. An Stelle der Ehre und des Stolzes wird die Selbsterniedrigung, die Demütigung, das Hinhalten der anderen Wange, wenn die eine geschlagen wird und das Nichtwehren dem Übel (als Ethik) gelehrt.
Auch das Vorbild, das Jesus durch seine Lehre gibt, zeigt, wie ich das in dem Buche »Erlösung von Jesu Christo« nachwies, in vielen Fällen einen unheilvollen Einfluß auf die Gläubigen. Es hätte nicht der erschütternden Tatsache noch bedurft, daß Jesus den Grundzug des göttlichen Wollens völlig verkennt, nämlich das Erhabensein über Lohn und Strafe. Immer wieder, auch in den stark verzerrten, aus dem Indischen entlehnten Gleichnissen, knüpft Jesus an eine sittliche Ermahnung, Lohnverheißung und die Strafandrohung der ewigen Verdammnis, das ewige Leiden an dem Ort, »wo wir sein Heulen und Zähnklappern«.
Nach Deutscher Gotterkenntnis wird das Gutsein seines göttlichen Wertes beraubt, wenn es im Hinblick auf versprochenen Lohn und auf Androhung von Strafen im Falle der Unterlassung erreicht werden soll. Damit stürzt der ethische Wert der Lehren, die Jesus von Nazareth in den Mund gelegt werden, an sich schon hinab, sie werden ein Hindernis auf dem Wege zu Gott: dem freiwilligen Gutsein der Menschen.
Für die meisten Menschen gibt es keine absolute Wahrheit mehr. In unserer Gesellschaft herrscht der Relativismus vor. Viele haben sich daran gewöhnt und denken, dass jede Erkenntnis nur relativ richtig und nicht allgemeingültig ist. "Richtig ist was gut für mich ist." Wo aber alles gleich gültig ist, wird schließlich alles gleichgültig. Es fehlen Maßstäbe für gut und böse, für richtig und falsch. Für jedes Bedürfnis und jeden Geschmack ist etwas dabei. Man malt sich seinen eigenen Himmel, indem man die Farben von der Palette der eigenen Wünsche und Sehnsüchte nimmt. Man kreiert sich seine eigene Religion, welche gerade gut für die momentane Situation erscheint. Religion wird weitläufig nur als eine andere Sparte der Kunst gesehen, wie die Modewelt, in welcher die Menschen den Trend beeinflussen, und umgekehrt der Trend die Menschen beeinflusst.
Doch der Weg Gottes ist ein anderer:
Wie will Gott mein Leben verändern?
In Gottes Augen sind alle Menschen, die nicht nach Wahrheit fragen, unfrei. Aber Jesus will uns befreien - wir sollen das annehmen.
Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8,32)
Die Wahrheit wird uns freimachen - das bedeutet, dass wir die Wahrheit über uns sehen sollen, wir sollen unsere Sündhaftigkeit eingestehen und Gottes Vergebung durch Jesus annehmen. Dann kann er uns die Kraft geben, unsere Sünden zu überwinden und ein heiliges Leben zu führen, dann kann er uns die Kraft geben, unser ganzes Leben zu geben, um ihm zu dienen wie Petrus sagt:
Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des heiligen Geistes empfangen. (Apostelgeschichte 2,38)
Jesus will uns erlösen von Begierden und sexuellen Sünden, von Eitelkeit und Neid, von Minderwertigkeit und Stolz, von Überheblichkeit und dem Wunsch Menschen zu entsprechen. Jesus will uns befreien von irreführenden Lehren, in denen die Menschen durch Methoden der Selbsterlösung nur noch mehr auf sich konzentriert werden. Er will aber auch befreien von falschen Vorstellungen, die als "christlich" gesehen werden, in denen Menschen viel Zeit und Energie für soziale Gerechtigkeit und sozialen Einsatz verwenden, die aber den geistlichen Kampf gegen Sünde, den Kampf um Heiligung vernachlässigen. Er will uns frei machen von Lehren, die Gottes Vergebung verkündigen, aber vergessen, die Nachfolge Jesu zu fordern, von Lehren, welche die Gnade verheißen, aber den Glaubensgehorsam als Gesetzlichkeit abtun. Deswegen wollen wir auch in unserer Lehre und unserem Leben nach seinem Willen, nach der Wahrheit fragen und danach handeln.
Diese Suche nach Gottes Willen hat uns auch zu der Frage geführt:
Wofür will Gott, dass ich meine Zeit verwende, wie soll christliche Gemeinschaft aussehen?
Bei den ersten Christen in Jerusalem sah das so aus:
Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. ... Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Frohlocken und Schlichtheit des Herzens. (Apostelgeschichte 2,43.46)
Für die Christen damals war es selbstverständlich, sich jeden Tag zu treffen, sich mit der Lehre zu beschäftigen. Es zeugt von ihrem großen Interesse und ihrer Liebe zu Gott und den Geschwistern. Für uns ist es auch ein großes Anliegen, mit unseren Glaubensgeschwistern unser Leben zu teilen, Bibel zu lesen, anteilzunehmen an den Freuden, Sorgen und geistlichen Kämpfen des anderen. Deshalb sind wir sehr dankbar, dass wir in einer Zeit leben dürfen, in der gute Verkehrsverbindungen und die gute Arbeitszeit ein tägliches Treffen ermöglichen. Das tägliche Treffen ist für uns ein Ausdruck der Liebe und eine Folge des Wunsches, Glauben zu leben, unsere Zeit Gott und den Glaubensgeschwistern hinzugeben. Denn für das, was mir wichtig ist gebe ich meine Zeit.
Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann nicht Gott lieben, den er nicht gesehen hat. Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll. (1. Johannes 4,20-21)
Diese intensive Gemeinschaft hilft auch sehr, dass wir einander in unseren Kämpfen stärken können und so den im Hebräerbrief 3:13 ausgedrückten Grundsatz noch leichter in unserem Leben umsetzen können:
... sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es heute heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch den Betrug der Sünde! (Hebräer 3,13)
Wie definiere ich Krankheit?
Rein biologisch betrachtet ist Krankheit eine Störung im körperlichen oder seelischen Funktionszusammenhang, an der der Betroffene leidet. Eine irreparable Störung gilt als Behinderung, wird von den Betroffenen jedoch keineswegs immer als Leiden empfunden.
Der mehr oder minder schwer akut erkrankte Mensch fühlt sich in seinem Lebensvollzug beeinträchtigt, ängstigt sich.
Die bohrende Frage nach dem Warum kann bei Menschen, deren Gottesbild den gestrengen Übervater fürchten lässt, durchaus dazu führen, sich als "Bestrafte" zu erleben.
Dieses Selbst- und Gottesverständnis hat jedoch nichts mit dem Vater im Himmel zu tun, den Jesus Christus gerade den verängstigt Leidenden nahe gebracht hat:
«Herr», fragten die Jünger, «wer ist schuld daran, daß dieser Mann blind ist? War es seine eigene Schuld oder die Sünde seiner Eltern?» 3 «Weder er selbst ist schuld daran noch seine Eltern», antwortete Jesus. «Er ist blind, weil an ihm die Macht Gottes sichtbar werden soll.
Johannes 9,2-3