Bei allem Respekt, aber die Behauptungen, die du über Atom- und Astrophysik anstellst, zeugen von deiner Unkenntnis dieser Gebiete.
Yakito hat ja schon das Rutherford-Experiment erwähnt, das Atome zwar nicht direkt sichtbar macht, aber das sich durch die Annahme einer subatomaren Atomstruktur erklären lässt. Heute wissen wir, dass die Strahlung von den Atomkernen gestreut wurde.
Diese Experimente hat Rutherford scon 1909 durchgeführt, also vor über 100 Jahren!!!
Heute sind wir so weit, dass man mit Rastertunnelmikroskopen Oberflächenstrukturen so hoch auflösen kann, dass einzelne Atome sichtbar werden.
Atome sind keine mathematischen Konstruktionen, sondern knallharte Realität. Kein Naturwissenschaftler, der auf diesen Gebieten arbeitet, seien es Physiker, Chemiker oder Molekularbiologen zweifeln ernsthaft daran; nicht, weil ihnen eine Lehre indoktriniert worden wäre, sondern weil sie tagtäglich mit Vorgängen zu tun haben, die eigentlich nur dann sinnvoll sind, wenn Atome existieren.
In der Astronomie werden Schwarze Löcher auch nicht nur am PC errechnet und dann als Wahrheit präsentiert. Kurt Schwarzschild hat 1916, ein Jahr nach Veröffentlich der allgemeinen Relativitätstheorie, Schwarze Löcher als Lösung einer Feldgleichung der ART gefunden. Zu dieser Zeit wurde das noch nicht "Schwarzes Loch" genannt (der Begriff wurde erst gut 50 Jahre später geprägt), und DAMALS war es auch erst eine theoretische Möglichkeit.
Hättest du deine Kritik 1920 angebracht (auch wenn niemand deinen Hinweis auf PCs verstanden hätte), hätte sie zutreffend sein können. Nur haben die Astronomen und Astrophysiker damals Schwarze Löcher erst als Möglichkeit betrachtet und hätten aufgrund ihrer Rechnungen nicht behauptet, dass sie wissen, dass es sie mit Sicherheit gibt. Das wäre unseriös gewesen.
Mittlerweile sind Schwarze Löcher durch ihre Wirkungen praktisch zweifelsfrei nachgewiesen.
Du hast recht, dass man Schwarze Löchen nicht sehen kann, aber nicht weil sie nur graue (oder schwarze?) Theorie wären, sondern gerade weil sie nicht gesehen werden können! Ich weiß ja nicht, was du über Schwarze Löcher weißt, aber dir sollte bekannt sein, dass sie ihren Namen deshalb tragen, weil ihre Gravitation so hoch ist, dass die Fluchtgeschwindigkeit größer als die Lichtgeschwindigkeit ist, und daher kein Licht direkt aus dem Schwarzen Loch kommen kann!
Das heißt aber nicht, dass Schwarze Löcher nicht nachweisbar wären. Da gibt es z.B. Sterne (Sonnen), die sich um ein anderes, unsichtbares Objekt in einer Art und Weise drehen, dass eigentlich nur Schwarze Löcher in Frage kommen. Daneben gibt es noch eine ganze andere Möglichkeiten, Schwarze Löcher nachzuweisen. Einfach mal danach googeln.
Wahrscheinlich sind Schwarze Löcher sogar die Ursache für die hellsten Objekte im Universum, die wir kennen, nämlich Quasare. Man geht davon aus, dass sich hier Materie in einer sog. Akkretionsscheibe um Schwarze Löcher sammeln, bevor sie in Loch hineingezogen wird und dabei unvorstellbare Energien freigesetzt werden, die dann als Quasarstrahlung bei uns ankommt. Anders sind die hohen Leuchtrkräfte von Quasaren nicht zu erklären. Wenn du eine bessere Theorie hast, steht dir natürlich frei, diese zu äußern.
An all diese Dinge muss man nicht in einem religiösen Sinne glauben, sondern die Effekte sind da, unabhängig beobachtbar, experimentell wiederholbar, rechnerisch vorhersagbar, etc.
Würde ein Wissenschaftler eine quanten- oder astrophysikalische Theorie aufstellen, oder einen molerkularbiologischen Mechanismus postulieren und damit begründen oder gar beweisen wollen, weil er es "einfach tief in seinem Herzen weiß", weil er es in seiner "Seele wahrnehmen" kann, und weil es in einem uralten Buch steht, und wenn er dann von der wissenschaftlichen Gemeinde verlangen würde, dass sie dies als Wahrheit annehmen sollten, auch wenn dieses "Wissen" nie überprüft werden kann, duplizierbar ist oder Vorhersagen macht, die später zu beobachten wären - sprich, wenn wir eine den Religionen ähnliche Situation hätten, dann würde die "Theorie" dieses Wissenschaftlers nicht ernstgenommen werden können.
Natürlich wäre das dann auch keine Theorie im wissenschaftlichen Sinne.
Aber die Wissenschaften funktionieren nicht so. Selbstverständlich gibt es auch dort spekulative Hypothesen, aber diese werden dann auch als solche bezeichnet! Solche Hypothesen können getestet und dann -wenn sie sich als unzutreffend herausstellen- verworfen werden, oder ggf. zu Theorien ausgebaut werden.
So funktioniert wissenschaftliches Arbeiten.
Und um deine letzte Frage zu beantworten: Nein, es ist nicht so.
Wie schon Yakito bemerkt hat, sind nicht nur deine wissenschaftlichen Ausführungen falsch (was man dir nachsehen könnte), sondern auch deine Behauptung, dass nur jeder zehntausendste Mensch NICHT an einen Schöpfer glaubt, geht weit an der Realität vorbei. Das müsstest du eigentlich besser wissen.
Wir leben in einem aufgeklärten Zeitalter, in dem die Religion -ob es dir gefällt oder nicht- sich auf dem Rückzug befindet.
Ohne überheblich sein zu wollen, würde ich dir raten, Abstand von wissenschaftlich fundierten "Gottesbeweisen" oder auch nur wissenschaftlichen Analogien zu nehmen, solange du offensichtich nicht weißt, wovon du sprichst.
Für gläubige Menschen ist so eine Argumentation überdies nicht notwendig; bei nichtgläubige Menschen jedoch, die ein Verständnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge haben, ist sie sogar kontraproduktiv, denn sie macht dich angreifbar.
@ Stefan H: Danke für den Link. Dieser Blog ist wirklich interessant, nicht nur der Beitrag zu den möglichen Mini-Black-Holes im LHC. Ich denke, da werde ich mich in Zukunft öfter mal "umlesen".