Frage:
Glauben Mormonen an die Dreieinigkeit?
Galaxis
2009-08-02 04:47:48 UTC
Falls ja, warum?
Falls nein, warum nicht?
Elf antworten:
Axel
2009-08-03 08:17:57 UTC
Die Heiligen der letzten Tage verweisen auf Gott den ewigen Vater gewöhnlich als Elohim, eine hebräische Pluralform ('elohim), die Gott der Götter bedeutet



und auch auf seinen Sohn Jesus Christus als Jehova hinweist (Siehe Elohim; Jehova, Jesus Christus). Das Unterscheiden zwischen der Person des Vaters und der des Sohnes ist mit mehrdeutigen Begriffen wie „Gott“ nicht möglich. Deshalb ist die Bezugnahme auf den Vater als „Elohim“ ein nützliches Übereinkommen, solange man nicht vergisst, dass sich der Titel 'elohim, in manchen Stellen der hebräischen Bibel, nicht ausschließlich auf die Person Gott des Vaters bezieht. Eine eindeutigere Bezeichnung für Gott den Vater im HLT-Sprachgebrauch wäre „Ahman“ (cf. D&C 78:15, 20), was, laut Elder Orson Pratt, ein Name des Vaters ist (JD 2:342).



In der Kirchentheologie wurde die Lehre über die Persönlichkeit Gottes durch die Erste Vision des Propheten Joseph Smith eindeutiger festgelegt, als durch irgendeine andere Lehre. Hier sah Joseph Smith für sich selbst, dass der Vater und der Sohn zwei getrennte und verschiedene Wesen sind, die beide einen Körper besitzen, in dessen Abbild und Gestalt die Menschen geschaffen wurden. Für die Heiligen der letzten Tage kann keine theologische oder philosophische Behauptung über Gott diese grundlegende Erfahrung des Propheten außer Kraft setzen (Siehe Erste Vision).



Es ist eine leichte Verzerrung, wenn man sich nur auf ein Mitglied der Gottheit konzentriert und dessen Eigenschaften isoliert von denen, der anderen zwei behandelt. Der Vater, Sohn und Heilige Geist sind eins in Verstand, Absicht und Charakter (Joh. 10:30; 17:11, 21-23). Fast alles, was über den Vater gesagt werden kann, trifft auch auf den Sohn zu und umgekehrt. Der Prophet Joseph Smith hat gesagt, dass der Sohn nichts tut, ohne dass der Vater dafür vorher ein Beispiel gegeben hat (TPJS, S. 312; cf. Joh. 5:19-20).



Dennoch ist Gott der Vater nicht in Materie eins mit dem Sohn oder dem Heiligen Geist, sondern ein eigenständiges Wesen. Der Vater existierte vor dem Sohn und dem Heiligen Geist, und ist der Ursprung ihrer Göttlichkeit. In der HLT-Theologie ist der Sohn und der Heilige Geist Gott, dem ewigen Vater, untergeordnet und beide sind von ihm abhängig. Sie sind seine Nachkommen. Deshalb verwies Joseph Smith auf den Vater als „Gott den Ersten“, um seinen Vorrang in der Gottheit hervorzuheben (TPJS, S. 190). Der Sohn und der Heilige Geist waren „am Anfang bei Gott“, doch einzig der Vater existierte schon vor dem Beginn des Universums wie wir es kennen. Er ist letztendlich der Ursprung, sowie der Vater aller Dinge. Denn am Anfang zeugte er den Sohn und durch die Vermittlung seines Bevollmächtigten, dem Sohn, brachte der Vater die Erschaffung aller Dinge zu Stande.
f.wallner
2009-08-02 12:57:22 UTC
Nein.



So glauben die Mormonen an eine vorgeburtliche Existenz der menschlichen Seele. Die Gottheit definieren sie als drei voneinander getrennte Individuen, wobei sie Gott Vater und Jesus Christus als Personen mit physischer Gestalt und einer gemeinsamen Absicht begreifen.



Sie gehen davon aus, dass Gläubige, die rechtschaffen leben, sich mormonisch taufen und in besonderen geheimen Tempelritualen weihen lassen, nach ihrem Tod eine höhere Stufe erreichen und sich dadurch auf eine göttliche Natur hin entwickeln.



Einfach gesagt: JEDER kann selber zu einem GOTT werden.



Die Mormonenkirche lehrt, dass Gott der Vater einmal ein Mensch wie wir war, der sich zum Gott entwickelt hat und einen Körper aus Fleisch und Knochen hatte (Lehre und Bündnisse 130:22;



“Gott selbst war einmal wie wir jetzt sind, er ist ein erhöhter Mensch und sitzt auf dem Thron in jenen Himmeln” Lehren des Propheten Joseph Schmith, Seiten 345-347; Evangeliumslehre, Seite 9; Glaubensartikel, S. 430; Mormonenlehre, S. 321).



Tatsächlich lehrt die Mormonenkirche sogar, dass Gott selbst einen Vater, einen Großvater, usw. (Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 373, Mormonenlehre, S. 577).
Belgarion
2009-08-02 20:03:20 UTC
Das Problem ist: Im Christlichen gibt es keine einheitliche Definition der Dreifaltigkeitslehre/Dreieinigkeitslehre.



Mormonen haben im Unterschied zu Protestanten und Katholiken keine systematische Theologie und Dogmatik. Es gibt keine Glaubensbekenntnisse und keine philosophisch-religiösen Definitionen.



Aber Mormonen glauben durchaus, daß Vater, Sohn und Heiliger Geist EIN Gott sind. Allerdings wird (ähnlich wie in der Orthodoxie) die Dreiheit wesentlich stärker betont, als die Einheit, sodaß so mancher Mormone eventuell sagt: "Es sind drei Götter", dabei aber etwas anderes meint, als ein Katholik oder Proestant versteht, wenn er das hört! Das liegt eben daran, daß die Worte unterschiedliche Bedeutung haben.



Wenn man das mormonische Gottesbild in traditionell-Christliche Begriffe übertragen will, so heißt das:



Sie glauben nicht an eine psychologische Trinität, sondern an eine soziale Trinität, ähnlich dem, was die Kappadokier gelehrt haben.



Nachsatz: Ich hab mit genug Protestanten und Katholiken diskutiert, ob in deren Kirchen Vater, Sohn und Geist eine Person sind, oder drei. Viele haben mir gesagt, es seien eine Person. Das ist natürlich nicht Trinitarismus, sondern Modalismus. Andererseits konnte Gregor von Nyssa, einer der Kappadokier, erklären: "Gott" ist genau so wie "Mensch" ein Gattungsbegriff. Es gibt nur eine göttliche Natur, und es gibt nur eine Menschliche Natur. Insoferne ist es zwar umgangssprachlich üblich, aber eigentlich falsch, zu sagen, es gibt mehrere Menschen (!!). Ebenso ist es falsch zu sagen, es gibt drei Götter. Nur dass es dort noch falscher ist, weil die drei Personen so einig sind, daß jederzeit einer für den anderen einspringen könnte, was bei Menschen so nicht der Fall ist.



Dem steht Augustinus gegenüber, der eine platonistisch-psychologische Dreieinigkeit proklamiert: Vater, Sohn und Geist sind nur darin unterschieden, daß der Vater der Zeugende und Hauchende ist, der Sohn ist der Gezeugte und der Geist ist der Gehauchte. Es gibt nichts, wo nur einer der drei etwas tut. Es gibt in ihrer Geschichte etc. sonst keinen Unterschied. Das ist für Orthodoxe wieder ein Semi-Modalismus.



Was ist eine "Person", was ist eine "Hypostase", was ist Gott? Für die Trinitätslehre wurde eine eigene Sprache erfunden, die sich zum Teil am Neoplatonischen orientiert, aber im Wesentlichen sind es Begriffe, die außerhalb der Trinitätsdiskussion eine andere Bedeutung haben, als innerhalb. Deswegen können solche, die an die philosophischen Trinitätslehren glauben, sie nicht erklären, außer sie haben das akademisch studiert.



Andererseits haben die Kirchen, die aus der zweiten Erweckungsbewegung stammen, also die Mormonen, die ZJ, die STA und die NAK, traditionell diese hochgezüchteten Definitionen abgelehnt: Gott ist kein wissenschaftliches Gebilde, sondern einfach der, der sich offenbart.



Und genau deswegen verwenden diese Bewegungen manchmal Begriffe (aus Sicht der traditionellen Christen) falsch. Es gibt halt zu wenige, die theologisch gesehen "mehrsprachig" sind.
Mel v
2009-08-02 18:58:16 UTC
sie glauben nicht so wie die katholische und evangelische Kirche an die Dreieinigkeit.

Auf der anderen Seite glauben sie an eine "Drei-EIN-heit"........



Dreieinigkeit: Aus drei voneinander getrennten, einzelnen Personen gebildete Gottheit: Vater und Sohn mit einem Körper aus Fleisch und Bein und der Heilige Geist (Alma 11:44; 3. Nephi 11:27).
Alfred Mx
2009-08-02 18:40:47 UTC
Mormonen glauben dass Vater, Sohn, und Heiliger Geist "eins" sind, das heißt (GLEICHGESINNT)

Der folgende Link zu einem Youtube Video zeigt die Dreieinigkeit der drei Personen.

http://www.youtube.com/watch?v=prl26_pU7zY
anonymous
2009-08-03 14:38:59 UTC
@Schmunzelbeutel:

Was für ein Pech, dass Du gerade keine Bibel zur Hand hattest, um daraus zu zitieren! Ich persönlich finde deine Antwort ein wenig zu KURZ geraten!



Zur Frage: Leider keine Antwort. Habe wenig Kenntnisse über Mormonen. Ausser das Kaffee trinken bei denen verboten ist..
erhardgr
2009-08-03 08:40:15 UTC
Theoretisch ja, aber ihr Gottesbegriff ist ein völlig anderer als der christliche.

Die drei "Personen" der Dreieinigkeit werden in naiv-neuzeitlicher Weise als einzelne Individuen verstanden, die nur gleichen Sinnes sind.

Und ihr Gott war mal ein Mensch, so wie der Mensch einmal ein Gott werden kann und sich dann seine eigene Spielzeugwelt bastelt.



Die Mormonen sind nach religionswissenschaftlicher Analyse nicht eine christliche Sondergemeinschaft, sondern eine eigene Religion neben dem Christentum, so wie der Islam. (Beide sind nicht mit der Dreieinigkeit im Sinne des Christentums zurechtgekommen.)
yusuf3
2009-08-03 08:13:49 UTC
Hallo!



Ja: http://scriptures.lds.org/de/gs/g/64

Darum: http://scriptures.lds.org/de/a_of_f/1/1#1
Schmunzelbeutel
2009-08-02 17:39:09 UTC
Sie glauben, dass die Bibel aufgrund eines großen und universellen Abfalls dem Buch Mormon nachgeordnet ist.

Sie glauben weiter, dass viele “schlichte und kostbare Dinge” aus der Bibel entfernt wurden und durch moderne

Offenbarung korrigiert werden müssen. Orson Pratt, ein früher Apostel der Mormonen, sagte: "Wer weiß, ob

überhaupt auch nur ein Vers der Bibel der Verschmutzung entgangen ist?" Mormonen setzen die Bibel herab weil

ihre Überzeugungen und Praktiken total unvereinbar mit ihr sind.



•Sie glauben, dass Gott einst ein Mensch war. Männliche Mormonen glauben, dass sie eines Tages ein Gott sein

werden, GENAU WIE Gott der Vater. Sagt der Gott der Bibel, dass es viele Götter gibt?



Jesaja 43:10 ...vor mir ist kein Gott gemacht worden und nach mir wird keiner vorhanden sein.



Jesaja 44:6 ...Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.



Jesaja 44:8 ...Ist auch ein Gott außer mir? Nein, es gibt sonst keinen Fels, ich weiß keinen!



Jesaja 45:5 …Ich bin der HERR und sonst ist keiner; denn außer mir ist kein Gott.



Jesaja 45:6 ... damit vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang erkannt werde, dass gar keiner sei außer

mir; Ich bin der HERR, und sonst ist keiner.



Jesaja 45:21 War Ich es nicht, der HERR, außer dem kein anderer Gott ist, der gerechte Gott und Erretter?

Außer mir ist keiner.



Jesaja 45:22 Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott und keiner sonst!



Jesaja 46:9 ... Gedenket der Anfänge von Ewigkeit her, dass Ich Gott bin und keiner sonst, ein Gott, dem keiner

zu vergleichen ist.



5. Mose 32:39 Sehet nun, dass Ich, Ich allein es bin und kein Gott neben mir ist. Ich kann töten und lebendig

machen, ich kann zerschlagen und kann heilen, und niemand kann aus meiner Hand erretten!



•Sie glauben, dass Gott einen physischen Körper hat, mit dem er sexuellen Verkehr mit vielen Frauen hat und

geistliche Kinder zeugt, die auf dieser Erde als menschliche Wesen geboren werden. Sie glauben, dass Gott

und Maria eine körperliche Beziehung hatten – sie war seine Frau. (Orson Pratt, The Seer, Seite 158).





•Sie glauben, dass schwarze Menschen Engel sind, die nicht tapfer in dem Krieg im Himmel kämpften – darum

sind sie schwarz. In einem Brief vom 17.07.1947 bestätigte der erste Präsident seine historische Politik gegen

schwarze Menschen:



"Seit den Tagen des Propheten Joseph bis heute... Neger sind nicht zu den vollen Segnungen des Evangeliumsberechtigt."



•Sie glauben, dass alle, die in den höchsten Grad des himmlischen Königreiches eintreten (der 3. Himmel der

Mormonentheologie) zur Gottheit voranschreiten und in der Lage sind, ihre eigenen Welten zu schaffen, sie durch

Polygamie zu bevölkern, sie zu erlösen und selbst für einen Widersacher (Teufel) zu sorgen, um sie zu prüfen.



•Sie glauben, dass das Buch Mormon göttlich inspiriert ist. In Wirklichkeit scheint es ein Nachahmer von "View of

the Hebrews" zu sein, das 1823 geschrieben wurde. Brigham H. Roberts entdeckte einmal Ähnlichkeiten

zwischen den beiden Büchern und stellte diese un-mormonistische Frage: "Könnte all dies als Strukturwerk für

das Buch Mormon gedient haben?" (The Rocky Mountain Mason, Januar 1956). Smith's eigene Mutter sagte,

dass der Junge immer an den alten Einwohnern des amerikanischen Kontinents interessiert gewesen sei – ihre

Kleidung, Reisegewohnheiten, Tiere, Städte, Gebäude und religiöse Anbetung. Sie sagte, er habe “mit

Leichtigkeit, als hätte er das ganze Leben mit ihnen verbracht“, Geschichten über sie erzählt. (Biographical

Sketches, Seiten 84-85). Das Buch Mormon handelt von diesem Kontinent und besteht aus den

Jugendvorstellungen von Joseph Smith.



•Mormonen glauben, dass es viele “Götter” gibt. Der Hauptgott für die Erde ist Elohim.



Orson Pratt schrieb: "Wenn wir eine Million Welten wie diese nehmen und ihre Partikel nummerieren würden,

dann würden wir herausfinden, dass es mehr Götter gibt als Materiepartikel in diesen Welten." (Journal of

Discourses, Band 2, Seite 345)



•Sie glauben, dass “der Mensch König der Könige und Herr der Herren in Embryoform” ist. (Brigham Young,

Journal of Discourses, Band 9, Seite 305)



•Sie glauben, dass der Mensch nur wenig unter dem Fall Adams gelitten hat und dass Adam’s Vertreibung für den

Aufstieg notwendig war.



•Mormonen verleugnen die Auswirkungen der Ursünde und ersetzen sie durch die Lehre der "ursprünglichen

Unschuld" – der Mensch kann Sünden begehen, doch er ist nicht sündhaft in seiner Natur. Das Buch Mormon

stellt Sünde wohl als schlecht dar, doch Smith selbst schenkt der Bibel oder dem Buch Mormon nur sehr wenig

Aufmerksamkeit.



•Sie glauben, dass Erlösung besteht aus:

1.Glaube an Jesus - nicht betont

2.Glaube an die prophetische Berufung von Joseph Smith und seinen Nachfolgern

3.Glaube an die Kardinalsleh
whyskyhigh
2009-08-02 17:18:37 UTC
ja
DR Eisendraht
2009-08-02 11:54:06 UTC
Mormonen kann man getrost als Christen bezeichnen. Die Dreieinigkeit soll da weit verbreitet sein. Trinität gibt es allerdings angeblich auch im Ehebett,....


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
Loading...