Frage:
Was bedeutet es für euch, ein Ebenbild Gottes zu sein?
szilmol
2009-03-04 01:40:49 UTC
Wie erklärt ihr das?
Acht antworten:
Musiker
2009-03-04 08:54:18 UTC
Der Satz, daß der Mensch ein Ebenbild Gottes sei, stammt aus der ersten biblischen Schöpfungsgeschichte (1.Mose 1,27). Ihm folgt in Vers 28 der Auftrag, die Erde zu füllen und zu beherrschen. In jenen alten Zeiten ließen Kaiser und Könige in ihren Reichen Abbilder von sich als sichtbare Zeichen ihrer Hohheit aufstellen. Daß der Mensch ein "Ebenbild Gottes" sei, bedeutet also zunächst einmal, daß er Gottes Hohheitszeichen in dieser Welt ist und die Erde in seinem Namen und in seinem Auftrag beherrschen, verwalten, gestalten und ihre Schätze und Kräfte erforschen und nutzen soll.



Ein weiterer wichtiger Gedanke: "der Mensch" wird als Ebenbild Gottes bezeichnet. Nicht nur einige besonders herausragende Exemplare, sondern der Mensch als solcher. Und das heißt: JEDER Mensch, selbst der kleinste, geringste und verachtetste. Jeder ist auf seine ganz eigene, unverwechselbare Weise ein Ebenbild Gottes; für das Verhältnis zwischen Männern und Frauen wird das sogar ausdrücklich ausgesprochen: "Gott schuf ihn (= den Menschen) als Mann und Frau." Wenn aber jeder Mensch auf seine Weise ein Ebenbild Gottes ist, sind die Menschen untereinander grundsätzlich gleichwertig und gleichberechtigt, und jeder ist unantastbar und besitzt eine einzigartige Würde. Wer sie antastet oder zerstört, vergreift sich darum an Gott selbst.



Das wird noch deutlicher sichtbar, wenn man bedenkt, daß die Schöpfungsgeschichte in 1.Mose 1 eine israelitische Antwort auf den babylonischen Schöpfungsmythos "enuma elisch" war, in dem die Menschen als "Sklaven der Götter" bezeichnet werden. In dem Glauben, daß der Mensch ein Ebenbild Gottes sei, wurzeln unsere heutigen Vorstellungen von Menschenrechten und Menschenwürde - in einer Kultur, die in den Menschen Sklaven der Götter sieht, hätten sie sich niemals entwickeln können!



Die "Gott-Ebenbildlichkeit" bezieht sich dabei natürlich nicht auf die äußere Gestalt oder das Aussehen, sondern eher auf Wesenszüge. Der Mensch ist darin ein Ebenbild Gottes, daß er

1. ein schöpferisches Wesen ist, das die Welt gestalten und verändern kann und gewissermaßen als Mitschöpfer Gottes sogar den Auftrag dazu hat (s.o.),

2. eine Person, ein Ich ist, das mit Selbsterkenntnis begabt und mit einem freien Willen ausgestattet ist und zwischen Gut und Böse (und nicht nur, wie die Tiere, zwischen Angenehm und Unangenehm oder Zweckmäßig und Unzweckmäßig) unterscheiden kann,

3. ein liebesbedürftiges und liebesfähiges Wesen ist.



In Letzterem liegt auch die Verheißung und der Keim des ewigen Lebens. Die Liebe will Ewigkeit, sie will einen Menschen, den sie liebt, nicht hergeben und nicht verlieren. Allerdings zerbricht die Kraft selbst der größten und stärksten menschlichen Liebe im Tod, so wie alles irdisch-menschliche Können und Wissen im Tod eine unüberwindliche Grenze findet. Aber wenn wir Menschen Gottes Ebenbilder sind, dann ist Gott das Urbild, und dann spiegelt sich in aller wirklichen menschlichen Liebe etwas von Gottes Liebe wider. Das Neue Testament kann formulieren: "Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm" (1.Johannes 4,16). Gottes Liebe aber ist ewig und nicht dem Tod unterworfen.
anonymous
2009-03-08 23:49:29 UTC
Das "Ebenbild Gottes" wurde in der Vergangenheit dahingehend oft falsch interpretiert, dass man angenommen hat, Gott müsse aussehen wie ein Mensch, dazu noch wie ein männlicher, und weil er ja vor uns da war und weise ist, müsse er dann wohl aussehen, wie wir uns einen weisen alten Mann vorstellen: langer, weißer Bart und Toga, so wie die Philosophen der Antike gern dargestellt werden.



Ich ziehe den Schluss andersherum von den Gott zugeschriebenen Qualitäten auf den Menschen:



-Gott ist ewig

-Gott ist reiner Geist, keine Materie (daher: Ihr sollt Euch kein Bild machen von Gott!)

-Gott ist ein Schöpfer



Wir sind also ewig, reiner Geist und zur Schöpfung fähig. Blöd, dass wir irgendwann mal entschieden haben, dieses Experiment mit Materie und 3. Dimension durchzutesten. Die Testreihe war schon abgeschlossen, aber bei der Rückführung von Materie zu Geist ist was schiefgegangen, darum schickte uns Gott seinen Sohn, der uns helfen sollte, zu erkennen, dass wir nicht unser Körper sind. Er arbeitet immer noch daran, aber es dauert nicht mehr lange, dann sind wir zu Hause.



PS: Das soll kein Witz sein, ich glaub das wirklich, habs nur etwas vereinfacht dargestellt.
Stefan H
2009-03-05 06:57:03 UTC
Nix







In diesem Sinne....
whyskyhigh
2009-03-04 17:05:09 UTC
du hast den vers falsch verstanden

es gibt zwei ebenbilder gottes

das eine ist jesus

siehe genesis 1,27
Axel
2009-03-04 16:25:03 UTC
Ein Ebenbild ist etwas zu hoch gegriffen, ein Abbild, so steht es geschrieben, und das kann ich auch gut akzeptieren.



Ich glaube so:

"Alle Menschen — Mann und Frau — sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung. Das Geschlecht ist ein wesentliches Merkmal der individuellen vorirdischen, irdischen und ewigen Identität und Lebensbestimmung."



Für mich bedeutet es, dass ich immer weiter lernen kann, und weil ich ein Kind Gottes bin, weiss ich und fühle ich auch um die Liebe Gottes.

Da Männer und Frauen nach dem Abbild Gottes erschaffen wurden, ist für mich Gott auch Mann und Frau.



Wenn ich ein Kind Gottes bin, kann ich mich auch langsam dahin entwickeln und demenstprechend möchte ich leben. So lerne ich die Gebote und höre auf den Geist Gottes, und übe mich in der Liebe.



Dieser Weg des ewigen Lernens schliesst in seiner Logik ein, dass dieses Lernen kein Ende hat und dahin führt, das wir Menschen eines fernen Tages ebenso viel wissen wie jetzt Gott weiss.



Und, was sind wir dann?
Kaffetante
2009-03-06 00:21:41 UTC
Ich habe seine Eigenschaften ,zumindest einen ganz kleinen Teil davon.

Ich kann riechen,sehen,schmecken,lachen,weinen,traurig sein,Freude haben,LIEBEN,ich kann viel lernen und unterscheiden was gut für mich ist und was nicht.Ich höre mit meinen Ohren,ich kann auch lachen mit meinem Herzen,ein Teil meines Körpers heilt sich selbst in dem das er Schorf bildet,mein immun System sorgt dafür das ich gesund bleibe und auch für unsere Verhältnisse alt werden kann.All diese Liebe hat Gott mir zukommen lassen damit ich das Leben was er mir geschenkt hatte genieße und damit ich ihn kennen lernen kann.
Friedrich Wilhelm
2009-03-04 15:57:29 UTC
Von Ihm als Kind abzustammen und wieder zu Ihm zurück zu kehren. Allerdings vergehen bis dahin noch viele Inkarnationen.
anonymous
2009-03-04 13:15:23 UTC
... und in China fällt ein Sack Reis um.



Und wenn die Gebrüder Grimm geschrieben hätten, die Menschen wären ein Ebenbild des Froschkönigs... - dann wäre mir das in etwa genauso wichtig.



Du wolltest meine Meinung dazu - also bitte...


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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